Der Volvo V60

    ,

    Vor mehr als 60 Jahren brachte Volvo seine ersten Kombis auf die Straße. Die Quadratur auf Rädern, praktisch und groß, wurde zum Verkaufsschlager. Heute sind die äußeren Formen etwas weicher und ein chinesischer Konzern steuert die Geschicke der Marke. Doch manche gute Dinge ändern sich nie.

    Bei Volvo-Kombis denken viele Menschen immer noch unwillkürlich an kantige Kisten: ein Design wie eine schwedische Schrankwand, genug Platz, um eben jene Schrankwand und andere sperrige Dinge mühelos zu transportieren, aber – im Gegensatz zu den Aufbaumöbeln – über weit mehr als einen Umzug hinweg zuverlässig haltbar. Fahrzeuge, die heute noch von der hippen Jung-Familie bis zum preisbewussten Handwerker geliebt und gefahren werden.

    Aber wir wollen hier ja nicht Gebrauchtwagenmarkt spielen. Außerdem hat sich bei Volvo seit den 80ern einiges verändert: Erst übernahm 1999 Ford den Traditionshersteller, dann 2010 der chinesische Konzern Geely. Was von dem Schwedenstahl-Image „schlichtes, unverwüstliches Raumwunder“ trifft also auf einen modernen Vertreter der Marke noch zu? Schauen wir uns den Volvo V60 an.

    Der V60 bremst für Wild
    Der jüngste V60 der zweiten Modellgeneration wurde im Februar in Stockholm der Weltöffentlichkeit vorgestellt und feierte vor einem breiten Publikum Premiere beim Genfer Salon Anfang März. Seither wurde Volvos neuer Mittelklasse-Kombi quer durch den Blätterwald der Automobilzeitschriften gefahren – und die Testberichte klingen durchweg positiv: laufruhige und durchzugstarke Motoren, das Fahrwerk ordentlich, wenn auch nicht butterweich gefedert, bequeme Sitze und saubere Verarbeitung im Innenraum, gutes Platzangebot und viel Lob für die Sicherheit. Fahrassistenten und aktive Sicherheitssysteme sorgen dafür, dass der Schwedenstahl keine Beulen davonträgt und der Fahrer sicher von A nach B kommt. Besonders zu erwähnen ist dabei das Notbremssystem „Volvo City Safety“. Es erkennt laut Hersteller Fußgänger und Radfahrer, aber auch andere Fahrzeuge und große Tiere – was bei Wildwechsel oder einem plötzlich auf die Straße einbiegenden Traktor die nötigen Sekunden ausmachen kann, um schneller zu verzögern und eine Kollision abzuschwächen.

    Zwischen Diesel- und Hybrid-Ära
    In Deutschland standen zum Marktstart ursprünglich drei Motoren zur Auswahl: der 310 PS (228 kW) starke Benziner T6 mit Allradantrieb und Acht-Gang-Automatik sowie zwei Dieselmotoren mit 150 PS (110 kW) und 190 PS (140 kW) – kombiniert mit Frontantrieb und Sechsgang-Schaltgetriebe, gegen Aufpreis auch als Automatik. Inzwischen hat Volvo noch einen weiteren Benziner mit 250 PS nachgereicht. Die Preise beginnen ab 40.100 Euro (für den 150-PS-Diesel). Allerdings besteht beim Preis noch Spielraum nach unten, da der V60 mit dem umfangreichen Ausstattungspaket „Magnum“ an den Start geht. Im Jahresverlauf sollen bei den Antrieben zwei Plug-in-Hybride (E-Antrieb plus Benziner) folgen: der T6 Twin Engine AWD mit einer Systemleistung von 340 PS (250 kW) und der T8 Twin Engine AWD mit 390 PS (287 kW).

    Mit dem starken Diesel-Angebot zum Einstieg und den in Aussicht stehenden Hybridantrieben steht der V60 genau auf der Grenzlinie einer Zeitenwende bei Volvo. Schon die nachfolgende Limousine S60 wird als erstes Modell der Marke ohne einen Diesel auf den Markt kommen. Volvo setzt künftig auf Benziner in verschiedenen Hybrid-Antriebskonzepten – und auf vollelektrische Fahrzeuge. Ab 2019 wird es laut einer Ankündigung des Unternehmens keine neuen Modelle mit Dieselantrieb mehr geben. Wer also an den grundsoliden und schlagkräftigen Dieselherzen der Marke Gefallen gefunden hat, sollte sich mit dem Neuwagenkauf nicht mehr allzu lange Zeit lassen.

    Platz und Komfort
    Der V60 ist mit 4,76 Metern gut 13 Zentimeter länger als sein Vorgänger – und 18 Zentimeter kürzer als der große Bruder V90. Er bietet 529 Liter Kofferraumvolumen, das auf bis zu 1.364 Liter erweitert werden kann. Damit ist er unter den Mittelklasse-Kombis nicht der größte, bietet aber doch eine Menge Raum. Die Stärken des Volvos sind Komfort und gute Verarbeitung: Der Laderaum ist gut ausgekleidet und die Rücksitzlehnen lassen sich vom Kofferraum aus elektrisch umlegen. Die Ladefläche, die sich ergibt, ist nahezu eben. Unter einer Klappe lässt sich zudem Kleinkram eine Etage tiefer im doppelten Boden verstauen. Wenn es mal mehr Ladung sein soll, zieht der Kombi auch bereitwillig einen Hänger hinter sich her. Die maximale Anhängelast (gebremst bei 12 Prozent Steigung) beträgt 1.600 kg. Der Vergleich zum großen Bruder: Der große Oberklasse-Kombi V90 bietet ein Ladevolumen von 560 bis 1.526 Litern und eine Anhängelast von 2.200 kg und rangiert preislich ab 44.550 Euro.

    Auch eine Dimension von Platz, die man nicht verachten sollte, ist der Raum für Kopf und Beine. Selbst für groß gewachsene Insassen bietet der V60 davon reichlich. Über 10 Zentimeter Kopffreiheit vorn, knappe 10 Zentimeter (9,66 cm) hinten und ähnliche Spielräume für die Beine (vorn 10,74 cm, hinten 8,95 cm) sorgen in Kombination mit leicht verstellbaren und bequemen Sitzen für ein angenehmes Fahren auf allen Plätzen. Familienmitglieder, Gäste und Kunden, die im Kombi chauffiert werden, dürfen sich also freuen.

    Fazit: Die Legende rollt
    Auch wenn vieles am V60 anders ist als bei seinen Vorgängern, ist er doch ein echter Schweden-Kombi: Außen schlichter Schick, innen zuverlässige Technik, ordentlich Platz – und obendrein ist er bequem und sicher. Einer der letzten Diesel-Kombis der Marke löst also die praktischen Qualitäten ein, zu denen der schmucklose Name „Volvo“ verpflichtet. Das lateinische Wort heißt: „Ich rolle.“

    Profitieren Sie vom Maschinenring-Rabatt und konfigurieren Sie Ihr Wunschmodell im kostenlosen Konfigurator. 

    HIER GEHT´S ZUM MODELL