Was leisten Ernteausfallversicherungen?

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Im Maschinenring Magazin 03.2023 beschäftigen wir uns intensiv mit der neuen Trockenheit in Deutschland. Die wissenschaftlichen Prognosen unterscheiden sich zwar in ihrer Intensität, nicht aber in ihrer Grundaussage: Die Sommer werden heißer und trockener. Die Folge können Ernteausfälle durch Dürreperioden geben. Ein Risiko, gegen das in Deutschland kaum eine Fläche versichert ist.

So sind gut 75 Prozent der Ackerflächen hierzulande über Einzel- oder Mehrgefahrenversicherungen gegen Hagelschäden versichert. Die Deutsche Rück gibt jedoch an, dass lediglich 0,5 Prozent der Ackerfläche gegen Kumulgefahren wie Auswinterung, Überschwemmungen oder Trockenheit versichert sind.

Hoher Schaden bedeutet hohe Policen

Der Grund: Während beispielsweise Hagelschäden regional stark begrenzt auftreten, betreffen sogenannte Kumulgefahren wie Trockenheit oder Dürre große Regionen. Sie treten vergleichsweise selten ein, verursachen aber immense finanzielle Schäden. Die Versicherungssumme ist dementsprechend hoch.

Während in anderen europäischen Ländern der Staat bis zu 70 Prozent der Versicherungsprämie fördert, ist das in Deutschland nicht der Fall. Hier gibt es einzelne Förderprogramme nur auf Länderebene. Manche Bundesländer bieten gar keine Förderung an. Dabei sieht die GAP solch eine Bezuschussung als Teil des Risikomanagements im Klimawandel ausdrücklich vor.

Das sind unsere Tipps:

  • Analysiere zuerst die Finanzen deines Betriebs. Verfügst du über eigene finanzielle Rücklagen oder würde ein hoher Ertragsverlust das wirtschaftliche Überleben deines Betriebs akut gefährden
  • Analysiere deine Flächen und Fruchtfolgen. Passe dich dort den klimatischen Veränderungen deiner Region an. Verschiedene Ackerkulturen auf deinen Flächen reduzieren dein finanzielles Risiko.
  • In Deutschland werden überwiegend Ertragsschadensversicherungen angeboten. Sogenannte Indexversicherungen sind eher selten. Lass dir von einem Berater genau vorrechnen, wie sich Prämie und Auszahlungssumme jeweils unterscheiden.
  • Informiere dich genau, von wann bis wann deine jeweilige Kultur versichert ist und wie beispielsweise Starkregen oder Sturm in deiner Versicherung definiert werden.
  • Lass dich beraten, ob und wie deine versicherten Flächen bezuschusst werden. In Bayern werden beispielsweise bei Ackerflächen alle Schadensarten gefördert, bei Grünland werden nur Hagel, Dürre oder Fraßschäden finanziell bezuschusst.

Generell gilt, dass die Nachfrage nach Dürreversicherungen von den Versicherungen noch als Verhalten bezeichnet wird. Auf der anderen Seite wächst der Bedarf der Landwirte. Damit steigt auch der Druck auf die Politik. Denn aktuell schrecken die hohen Kosten von Dürreversicherungen viele Betriebe ab. Deutsche Landwirte sind hier EU-weit aktuell benachteiligt. Während in vielen Ländern solche Versicherungen teil von Standardpaketen sind, bleiben sie ohne bundeseinheitliche Förderung hierzulande oft betriebswirtschaftlicher Luxus.

Mehr dazu liest du im Maschinenring Magazin 03.2023 auf den Seiten zehn bis 20.