Wie wird sich der Strompreis langfristig entwickeln?

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    Interview mit Norbert Binger, Leitung LandEnergie, stellv. Geschäftsführer Maschinenringe Deutschland GmbH

    Immer mehr Billiganbieter erobern den Strommarkt und locken mit günstigen Tarifen. Wie äußert sich LandEnergie dazu?
    Einige Strom- und Gasanbieter versuchen die Kunden mit Sach-Prämien zu locken. Experten der Verbraucherschutzzentrale Niedersachsen haben diese Zusatzprodukte näher untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass einige Strom- und Gasanbieter keine definitiven Zusagen für bestimmte Produkte geben, sondern sich Ersatzprodukte offenhalten. Der Kunde bekommt demnach im schlechtesten Fall ein Zusatzprodukt, welches er gar nicht haben wollte.

    Zudem weisen die Verbraucherschützer darauf hin, dass mit einigen Zusatzprodukten Folgekosten verbunden sind. Als Beispiel nennen die Niedersachsen Abos für Zeitschriften und den Pay-TV-Sender Sky sowie einen Haushaltsschutzbrief, die im ersten Jahr kostenlos sind – in den Folgejahren jedoch monatliche Gebühren kosten. Der Kunde hat hier neben seinem Energievertrag noch einen entsprechenden zweiten Vertrag abgeschlossen.

    Wir von LandEnergie bieten unseren Kunden faire und transparente Preise ohne Wenn und Aber. Gleichzeitig setzen wir auf umfassenden Service und Kompetenz. Kurz gesagt: Optimale Beratung und Betreuung der Kunden stehen bei uns an erster Stelle!

    Wie wird sich der Strompreis langfristig entwickeln? Ihre Einschätzung?
    Seit über 1 ½ Jahren steigen die Strompreise an der Börse kontinuierlich. Diese Entwicklung wird aus meiner Sicht noch weiter anhalten.

    Kurzfristig rufen u.a. die steigenden Kohlepreise, die insbesondere durch die derzeit hohe Nachfrage aus China verursacht wurden, diesen Anstieg hervor. Auch die Sorge um die ausreichende Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke im kommenden Winter ließen die Preise an der Strombörse in den letzten Monaten weiter ansteigen.

    Langfristig erwarten wir durch den weiteren Abbau konventioneller Kraftwerkskapazitäten (Kohle und Kernkraft) an der Strombörse ein höheres Preisniveau.

    Ein großes Thema sind Speichertechnologien wie Batteriespeicher & Co. Natürlich gekoppelt mit Eigenerzeugungsanlagen. Wie ist ihre Einschätzung hierzu für die Zukunft und kann LandEnergie den Bedarf der Kunden abdecken?
    Batteriespeicher werden in den nächsten Jahren eine zunehmend größere Rolle beim Ausgleich von Angebot und Nachfrage, bei der Bereitstellung von Systemdienstleistungen und bei der Eigenverbrauchsoptimierung spielen. Diese Entwicklung wird auch durch die voraussichtliche Kostendegression bei den Lithium-Ionen-Batterien unterstützt. Auf die daraus resultierende zunehmende Nachfrage sind wir zusammen mit unserem bundesweit tätigen Vertriebspartner gut vorbereitet. Wir können unseren Kunden verschiedene Fabrikate anbieten und somit passende und individuelle Lösungen erarbeiten.

    Die Kunden werden aktiver, viele erzeugen ihren Strom zum Teil selbst. Wie geht LandEnergie damit um?
    Wir werden auch in Zukunft unser Produktportfolio den Bedürfnissen der Kunden anpassen. D.h. wir werden in naher Zukunft dieser neuen Kundengruppe „Prosumer“ maßgeschneiderte Produkte für die Erzeugung von erneuerbarer Energien sowie für den Bezug von „Reststrommengen“ anbieten.

    Die Digitalisierung wird ein immer wichtigeres Thema. Dies betrifft auch die Energiewelt. Wie verhält es sich bei LandEnergie mit Smart Metern, modernen Messeinrichtungen & Co.?
    Die Digitalisierung hat den Energiesektor bereits voll erfasst. Langfristig wird insbesondere die Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität ins Zentrum eines zukunftsfähigen Energiesystems rücken. Wir werden voraussichtlich Ende 2018 den Einbau von intelligenten Messsystemen unseren Kunden anbieten. Dadurch erhalten die Kunden detailliert Aufschluss über das eigene Verbrauchsprofil und können so z.B. Stromfresser schnell identifizieren.

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