LANDbrauchtWÄRME

Das Projekt
Im Sommer 2015 wurde der Kreis Höxter zu einer von 13 Gewinnerregionen im Modellvorhaben Land(auf)Schwung ernannt. Ziel ist es, strukturschwache ländliche Regionen beim Umgang mit dem demografischen Wandel aktiv zu unterstützen, die regionale Wertschöpfung zu erhöhen und die Beschäftigung im ländlichen Raum zu sichern. Dazu hat der Kreis Höxter mit LANDbrauchtWÄRME eines von vier Startprojekten ins Leben gerufen.

87% des Energieverbrauchs im Haushalt ist dem Wärmebedarf geschuldet und beinhaltet somit ein menschliches Grundbedürfnis. LANDbrauchtWÄRME ermöglicht potentiellen Heizanlagenbetreibern bei der Vielzahl an technischen Möglichkeiten den Überblick zu behalten und die für ihre Immobilie passenden Anlagen zu fokussieren.

Bundesminister Christian Schmidt (r.) mit Kreisdirektor Klaus Schumacher (2.v.r.) bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides am 8. Juli 2015 in Berlin (Quelle BMEL/photothek.net/Frank Nürnberger)
Wer ist Träger?
Träger des Projektes ist die Biomasse Energie Maschinenring GmbH mit ihrem Betriebsgelände, dem Biomassehof Borlinghausen. Vor Ort wurden bereits während der Projektlaufzeit der „Bioenergieregion Kulturland Kreis Höxter“ 2009-2015 diverse Energieausstellungen umgesetzt. Die Projektmitarbeiter arbeiten direkt am Betriebsgelände und haben so den direkten Bezug zur Thematik.

Menschliche Vorbehalte gegenüber Wärmenetzen, Marktfähigkeit von Biomasseheizungen oder der Rohstoffverfügbarkeit von Brennstoffen erzeugen vielerorts Ängste, die für eine erfolgreiche Umsetzung einen offenen und unabhängigen Umgang erfordern. Um dem entgegen zu treten, verfolgen die Akteure von LANDbrauchtWÄRME drei Themenschwerpunkte:
Welche Ziele verfolgt das Projekt?
- Wissenstransfer. Mit den am Biomassehof eingerichteten Energieanlagenschau und –lehrpfad wurde in Kombination mit Infoveranstaltungen und Exkursionen eine intensive Energiebildung für Besuchergruppen, Schulklassen und Studenten aufgebaut. Dieser Bildungsauftrag wird mit Energietouren im Kreisgebiet sowie Fahrten zu best-practice Anlagen erweitert.
- Wärmeberatung. Potentielle Anlagenbetreiber werden im Rahmen einer unabhängigen Wärmeberatung neben der Frage der Heizquelle auch bei der Machbarkeit, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie beim Aufbau effizienter Wärmenetze beratend unterstützt. Im Fokus stehen kleinere (private) Wärmenetze, welche die Vorteile nachbarschaftlicher Strukturen, kurzer Wege und schneller Absprachen nutzen. Gemeinschaftsheizungen haben das Potential, neue soziale Netzwerke in den Dörfern entstehen zu lassen. Dieses Beratungsangebot übernimmt neben der fachlichen Begleitung auch eine Moderation unter den Beteiligten, um zwischenmenschliche Vorbehalte zu kommunizieren und den Prozess bis zur sicheren Umsetzung zu führen.
- Konfliktmanagement. Der Ausbau erneuerbarer Energien birgt ein großes Konfliktpotential. Geräusch-und Geruchsbelästigungen oder Einschnitte für Biodiversität und Landschaftsbild führen vielerorts zu Unmut. Die gezielte Kommunikation der Kontroversen, durch öffentliche Führungen, Infoveranstaltungen oder Exkursionen entschärfen bestehende und aufkeimende Konflikte rund um die Erzeugung erneuerbarer Energien und sorgen für gegenseitiges Verständnis.
Was wurde bereits gemacht?
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Exkursion Miele, intelligente Vernetzung von Haushaltsgeräte
Das Miele Unternehmen konzentriert sich auf die Herstellung von Hausgeräten für die Küche, Wäsche- und Bodenpflege sowie Geräte für den Einsatz in Gewerbebetrieben oder medizinischen Einrichtungen. Am Mittwoch, 22.02.2017, nahmen 23 Teilnehmer an der Exkursion zum Miele-Werk in Gütersloh teil.
Die Gruppe wurde von Bernd Rohn, Produkttrainer von Miele, empfangen. Dieser führte die Gruppe in den Seminarraum, wo er über das Thema Miele@home 2.0 referierte. Schon im Jahr 1998 brachte Miele die ersten beiden mobilen Überwachungsgeräte für eine Waschmaschine auf dem Markt, worüber man den Status des Waschvorgangs sehen konnte. Seitdem hat sich Miele stetig weiterentwickelt, sodass es 2015 weltweit 400 vernetzbare Miele-Geräte gab. Heute gibt es dank der Funktechnologie mehrere Miele-Geräte, die untereinander vernetzt werden können. Mittels der Miele@home-App ist es möglich Geräte von unterwegs zu überwachen oder zu steuern. Durch das sog. SmartGrid ist es Miele-Geschirrspüler und –Trockner möglich, sich bei tagesgünstigen Stromtarifen, selber ein-und auszuschalten, um Kosten zu sparen. Nach dem Referat führte Thomas Huth die Gruppe durch das hauseigene Museum, wo er den Teilnehmern die Historie von Miele anschaulich verdeutlichte. Über die neuen Miele-Geräte konnten sich die Teilnehmer im Anschluss im Ausstellungsraum näher informieren.
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Betriebssicherheitsseminar für Biogasanlagen im Februar 2017
Vom 09.-10.02.2017 fand am Biomassehof Borlinghausen eine Biogasbetreiberschulung zum Thema Betriebssicherheit statt. Die beiden Referenten Burkard Kirchhoff und Michael Wentzke haben die 2-tägige Schulung durchgeführt. Das Betriebssicherheitsseminar erfüllt die gesetzlichen Anforderungen der im April 2015 in Kraft getretenen TRGS 529 „Tätigkeiten bei der Herstellung von Biogas“. Dabei richtet es den Fokus auf den sicheren Betrieb der Biogasanlagen. Neben dem rechtlichen Rahmen für Biogasanlagensicherheit wurde auch die Dokumentationspflicht des Unternehmens vorgestellt. Dabei müssen die Betreiber besonders auf die wiederkehrenden Prüfpflichten achten. Im Rahmen der Gefahrstoffverordnung sind Betreiber dazu verpflichtet ihre Gefahrstoffe aufzulisten, die für den Betrieb der Anlage benötigt werden.
Dazu gehören die Sicherheitsdatenblätter aller Gefahrstoffe, sowie die Betriebsanweisungen. Anhang von Praxisbeispielen wurden den Teilnehmer die Gefahren einer Biogasanlage verdeutlicht. Michael Wentzke, Geschäftsführer von IG Biogasmotoren e.V., ging zudem noch auf die technischen Komponenten eines BHKWs ein. Dabei erklärte er den Teilnehmern die Schwachstellen, die sich negativ auf den Wirkungsgrad der Anlage auswirken können und sich dadurch die Wärmeproduktion reduziert. Regelmäßige Wartungsabläufe sind deshalb für einen durchgängigen Betrieb unumgänglich. Zum Abschluss des zweiten Tages wurde eine Lernerfolgskontrolle durchgeführt, an der alle Beteiligten erfolgreich teilnahmen.
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HOPPECKE Exkursion im November 2016
HOPPECKE Batterien GmbH ist der größte Hersteller von Industriebatteriesystemen in europäischer Hand und erforscht und entwickelt innovative Speichertechnologien. Am Montag, 07.11.2016, nahmen 15 Teilnehmer an der Exkursion vom Biomassehof Borlinghausen in Kooperation mit dem Förderprojekt LANDbrauchtWÄRME zum HOPPECKE Werk in Brilon teil.
Die Gruppe wurde von Stefan Wächter, Vertrieb Renewable Energy, empfangen. Dieser führte die Gruppe in den Ausstellungsraum, der mit verschiedenen Ausstellungsobjekten wie Blei-Batterien und Lithium-Ionen Batterien ausgestattet ist. Die HOPPECKE GmbH wurde im Jahr 1927 gegründet und entwickelt und produziert seitdem „Made in Germany“. Neben der Herstellung legt HOPPECKE viel Wert auf den schonenden Umgang mit Ressourcen. Die Metallhütte HOPPECKE GmbH & Co. KG sammelt Altblei und Bleischrott aus dem eigenem Fertigungsprozess. Dieser wird nach der Aufarbeitung dem Fertigungsprozess wieder zugeführt. Im Anschluss an die Präsentation, brachte Stefan Wächter, den Exkursions-Teilnehmern den abschließenden Fertigungsprozess im HOPPECKE-Werk näher. Hier werden die fertigen Blei-Module in ihre Gehäuse gesetzt und verschlossen. Nach der Montage aller Komponenten und abschließender Überprüfung, können sie ausgeliefert werden. Die informative und detaillierte Führung durch Stefan Wächter ließ keine Fragen offen, so dass alle Teilnehmer sich mit vielen neuen Kenntnissen versehen auf den Rückweg nach Borlinghausen machten
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Schulung "Nachhaltige Dämmstoffe" im Oktober 2016
Der Infoabend „Nachhaltig Bauen & Sanieren“ beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der Altbausanierung. Zu Beginn gab Frau Müller von der EnergieAgentur.NRW einen Einblick in die Grundlagen der energetischen Sanierung von Wohnhäusern.
Worüber geht im Wohnhaus am meisten Wärme verloren? Welche Dämmvarianten stehen zur Verfügung? Welche Dämmstoffe gibt es? An welche Beratungsstellen kann man sich wenden? Anschließend erklärte Herr Lochner von der Pavatex GmbH (Hersteller für nachwachsende Dämmstoffe) anhand praxisnaher Beispiele den Aufbau von Dämmsystemen für Außen- und Innenwände, Dachdämmung, Dämmung der obersten Geschossdecke und Bodendämmung. Dabei betonte er den richtigen Einbau von solchen Systemen und wie Fehler vermieden werden können.
Die Vorträge der Referenten finden Sie hier.
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Apfelpresstag im September 2016
Am 30. September wurde in Brakel wieder Obst gepresst – aus dem eigenen Garten zu eigenem Saft. Auf dem Gelände beim Holzhackschnitzelwerk des Maschinenrings Höxter war die Mostmanufaktur mit ihrem MoMaMobil zu Gast. Mit einer sogenannten Bandpresse bereitete das Saftmobil bei 79°C das Obst zu haltbaren Saft auf. Von den insgesamt 32 Teilnehmer/innen brachten viele selbstgepflückte Äpfel mit. Aber auch Birnen wurden häufiger dazu gemischt, um den Saft etwas süßer zu machen. Die KiTas Frohnhausen und Istrup kamen gemeinsam auf eine Menge von 335 kg Äpfel, aus denen 225 Liter Apfelsaft gepresst wurden.
Der Maschinenring belohnte den tollen Einsatz der Kinder und beschenkte die Kitas jeweils mit nagelneuen Fußbällen. Wer die Chance verpasst hat seine Äpfel pressen zu lassen, kann sich schon aufs nächste Jahr freuen, wenn der Apfelpresstag zum dritten Mal stattfindet.
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Biogasforum „Zukunft der Biogaserzeugung 2017“
Auf Anregung des Landtagsabgeordneten Hubertus Fehring trafen sich Vertreter der Biogasverbände, der Landwirtschaftskammer und Biogas erzeugende Landwirte aus den Kreisen Paderborn und Höxter auf dem Biomassehof in Borlinghausen.
Hendrik Becker vom Biogasfachverband und Hendrik Keitlinghaus von Landesverband Erneuerbare Energien erläuterten den Zuhörern die Beschlüsse der Bundesregierung vom 8. Juli 2016. Ihr Fazit: die Branche muss dafür kämpfen, dass nach der 20-jährigen Vergütungszeit ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen möglich bleibt.
Die Vorträge der Referenten finden Sie hier.
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Photovoltaik-Energieforum im Juni 2016
Am 09. Juni fand im Grünen Zentrum in Brakel das Photovoltaik-Energieforum statt. Die drei Referenten: Franz Hantmann, Thomas Seltmann und Bernd Nahen klärten über technische Möglichkeiten, steuerrechtliche Auswirkungen und Finanzierungsmöglichkeiten von PV-Anlagen auf.
Die Vorträge der Referenten finden Sie hier.
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E-Bike Tour rund um die Abtei im Mai 2016
Wer am Sonntagvormittag in Marienmünster unterwegs war, konnte sie sehen. Eine große gelbe Radlergruppe schlängelte sich mühelos entlang des Beberbachs vorbei an blühenden Rapsfeldern in Richtung Eichholz. Nur ein leises summen der Fahrräder verriet, dass es sich dabei nicht um normale Modelle handelte.
Für das Summen war ein kleiner elektrischer Motor verantwortlich, der an den Fahrrädern verbaut ist – sogenannte E-Bikes -, wodurch die Radler beim Trampeln unterstützt wurden. „Energie erleben!“ – unter diesem Motto fand die diesjährige E-Bike Tour „Rund um die Abtei Marienmünster“ statt, an der 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Höxter teilnahmen. Zu den Ausflugszielen gehörten neben der Abtei, die Biogasanlage Gut Eichholz, den MaKa Windpark Holzhausen und Hecker System Holzbau in Bredenborn.
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Solaranlagen lohnen wieder
Geringe Modulpreise bei guten Eigenverbrauchsquoten machen den Bau von Photovoltaikanlagen wieder interessant. 40 Eigenheimbesitzer aus dem Kreis Höxter informierten sich beim Experten der EnergieAgentur NRW, Carl-Georg Buquoy, über die bewährte Technologie.
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Exkursion im März 2016: Power-to-Gas-Demonstrationsanlage
15 Teilnehmer nahmen an der Exkursion zur Firma Viessmann in Allendorf (Eder) teil, um sich über die Speichertechnologie „Power-to-Gas“ zu informieren und die direkte Umsetzung in die Praxis vor Ort zu besichtigen. In der Demonstrationsanlage wird Wasserstoff aus einer Elektrolyseanlage und CO2 aus einer Biogasaufbereitungsanlage in Biomethan umgewandelt. Das produzierte Biomethan kann anschließend in das Gasnetz eingespeist und bei Bedarf wieder in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage genutzt werden.
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Vortrag im Januar 2016 zu "Nachhaltig Bauen und Sanieren"
Sie benötigen eine Wärmeberatung?
Sie haben Interesse daran, Ihre Heizanlage auf eine erneuerbare Energiequelle umzustellen. Oder Sie möchten diese vielleicht sogar zusammen mit Ihrer Nachbarschaft betreiben und suchen Informationen zur Förderung, Finanzierung und Machbarkeit? Dann nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf, wir kümmern uns gerne um Ihr Anliegen.