Frischer Wind in der Betriebshilfe

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    Soziale Betriebshilfe ist für junge Leute durchaus attraktiv. Beispiele aus dem MR Ostallgäu e.V. und dem MR Lindau e.V. zeigen verschiedene Möglichkeiten. Neben der klassischen Nachbarschaftshilfe bieten Maschinenringe auch Anstellungsverhältnisse mit sozialer Absicherung.

    „Es motiviert ungemein, dass die Arbeit wirklich geschätzt wird. Oft bekommt man ein aufrichtiges ‚Danke‘ zu hören.“ Das sagen Stefan Hofer aus dem MR Lindau e.V. und Natalie Wörz aus dem MR Ostallgäu e.V. völlig unabhängig voneinander.

    Ganz selbstverständlich ist das Lob der Einsatzfamilien jedoch nicht. Es setzt eine gute Arbeit und viel Flexibilität der Helfer und Helferinnen voraus. Sie sind es, die die Tiere versorgen, die Felder bewirtschaften und den Haushalt samt Kinderbetreuung übernehmen, wenn der Betriebsleiter oder die Ehefrau wegen Krankheit oder Unfall ausfällt. Kurzum, sie halten das landwirtschaftliche Unternehmen bzw. den Haushalt aufrecht.

    Klassischer Zuerwerb

    Betriebshelfer oder –helferin zu sein ist keine leichte Aufgabe. Ständig gilt es neue Situationen zu meistern. Zugleich aber verspricht die Tätigkeit Abwechslung und immer wieder neue Herausforderungen. Kein Hof ist wie der andere. „Man kommt herum und sieht wahnsinnig viel. Manches kann ich vielleicht einmal daheim umsetzen“, bemerkt der 20-jährige Stefan Hofer aus Gestratz. Die Erfahrungen und Kontakte bleiben ihm zeitlebens.

    Seine Eltern führen einen Heumilchbetrieb. Der Großvater und zeitweise die Schwester helfen mit, Stefan ist angestellt. An innerbetriebliches Wachstum denkt die Familie derzeit nicht. Ein Zuerwerb hingegen erscheint allen sinnvoll. Die klassische nebenberufliche Betriebshilfe bietet hierfür eine gute Möglichkeit. Der Junior verdient auf anderen Höfen dazu und bleibt gleichzeitig für den elterlichen Betrieb stets verfügbar.

    Im Angestelltenverhältnis

    Natalie Wörz aus Marktoberdorf hingegen ist als Betriebshelferin im Rahmen des Beitrittsmodells im MR Ostallgäu e.V. zusammen mit der Organisation der ländlichen Betriebs- und Haushaltsdienste GmbH (LBHD) angestellt. Die 23 jährige hat schon immer bei ihrem Opa in der Landwirtschaft gerne mitgeholfen, die Eltern haben jedoch keinen Hof.

    In ihrer Ausbildung zur ländlichen Hauswirtschafterin hat sie ein Praktikum beim Maschinenring absolviert und die Tätigkeit in der sozialen Betriebshilfe kennen gelernt. Danach nahm die zierliche, aber dennoch zupackende Frau eine Stelle in einem Reitstall an. Vor zwei Jahren machte sie ihr Freund, ein Landwirt, auf die Möglichkeit der Anstellung als Betriebshelferin aufmerksam. Sie bewarb sich und wurde im Beitrittsmodell bei der LBHD und im Ring angestellt.

    Viele Varianten

    Neben den nebenberuflichen und angestellten Helfern gibt es – im Übrigen bei allen bayerischen Maschinenringen –weitere Varianten der Betriebshilfe. So vermittelt die Selbsthilfe-Organisation ebenso hauptberufliche Kräfte der Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshelfer in Bayern GmbH (KDBH), des Evangelischen Dorfhelferinnen- und Betriebshelferdienst in Bayern e. V. Hesselberg und des Berufsverbandes sozialer Fachkräfte im ländlichem. Raum e. V..

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