Maisanbau im Damm

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    Sven Schröder (Maschinenring Zeven) gehört zu den ersten Ackerbauern in Deutschland, die den Maisanbau im Damm intensiv betreiben. 2014 hat er damit begonnen und bestellt inzwischen jährlich rund 95 Hektar eigene Fläche und rund 500 Hektar überbetrieblich mit diesem System.

    Das Gerät Dammprofi hat er sich nach einem Test 2014 gleich selbst angeschafft, so überzeugt war er von den Ergebnissen des ersten Anbaujahres. „Ich habe damals eine Fläche halb konventionell und halb im Dammsystem angebaut“, erzählt er, „im direkten Vergleich hat der Anbau im Damm gleich sehr gut abgeschnitten.“

    Heute liegt nicht nur 80 Hektar Mais auf seinen eigenen Flächen in den Damm, sondern inzwischen auch 15 Hektar Raps. Denn im angehäufelten Saatbett tun sich die Pflanzen seiner Erfahrung nach deutlich leichter, auch mit schwierigen Bedingungen zurecht zu kommen: „In einem sehr feuchten Jahr saufen die Pflanzen nicht so leicht ab, weil der Damm sie schützt. Und bei Trockenheit hilft die Tiefenlockerung unter dem Damm, weil hier eine bessere Kapillarwirkung gegeben ist.“

    Je extremer das Wetter, desto größer also der Effekt. Das liegt unter anderem daran, dass auch bei Starkregen keine oder wenig Staunässe entsteht. Das Wasser fließt zwischen die Dämme und zieht dort ein. Eine bessere Wasserführung ist möglich. Auf anderen Flächen werden die Pflanzen aufgrund des Sauerstoffmangels bei Staunässe gelb. Die Erträge fallen dann entsprechend kleiner aus. Dieses Phänomen tritt beim Damm- Verfahren nicht oder nur abgemildert auf.

    KEIN PFLUGEINSATZ

    Es kann aber auch einiges schief gehen. Sven Schröder rät allen Landwirten, die den Maisanbau im Damm ausprobieren wollen, viel Wert auf die richtige Vorbearbeitung der Flächen zu legen. Nicht pflügen (dann wird die Bodenbeschaffenheit für dieses Verfahren zu lose), aber sehr sorgfältig flach bearbeiten – maximal mit der Scheibenegge – und auf eine möglichst vollständige Beseitigung von Zwischenfrüchten, Untersaaten oder Beikräutern wie Quecken achten – das sei für den Erfolg entscheidend. „Ich fahre im Zweifel lieber zweimal mit der Scheibenegge drüber, einmal längst, einmal quer“, so Sven Schröder.

    Er hat aber auch schon Überraschungen erlebt. Bei einem seiner Kunden hat er die Maisdämme in die Grasnarbe einer wieder aufgegangenen und nicht untergearbeiteten Grasuntersaat gelegt. „Ausgerechnet hier sind so große Maiskolben gewachsen, dass sogar immer wieder andere Landwirte am Feldrand angehalten haben um sie sich anzuschauen“, erzählt er. Trotzdem hält er eine möglichst flache Ausgangsfläche für die beste Voraussetzung, auch im Hinblick auf die Ernte. Da könne es bei Unebenheiten etwas mühsam werden. Deshalb rät er auch dazu, im Vorgewende die Dämme grundsätzlich etwas flacher anzulegen.

    DÜNGUNG

    Wichtig sei auch, dass der Dünger vor der Dammlegung und dem Legen der Maiskörner auf der Fläche ausgebracht sein muss. Die Wahl von Wirtschaftsdünger oder der mineralischen Variante macht keinen Unterschied.


    Dieser Text stammt aus dem aktuellen Maschinenring Magazin 02.2020 und ist Teil einer längeren Reportage über das alternative Anbausystem der Dammkultur im Maisanbau. Das Maschinenring Magazin erhalten Sie bei Ihrem lokalen Maschinenring.

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