Arbeitsschutz mit dem Maschinenring

Der Gesetzgeber schreibt für Unternehmen ab einem Mitarbeiter eine Sicherheitsfachkraft für den Betrieb vor!

Jeder Unternehmer muss im Rahmen sog. Gefährdungsbeurteilungen ermitteln, welchen Risiken die Angestellten bei der Arbeit ausgesetzt sind. Dies muss schriftlich und fachgerecht beurteilt und Maßnahmen zur Risikominimierung getroffen werden. Zudem sind alle Beschäftigten vor Ausübung einer Tätigkeit regelmäßig (jährlich), tätigkeitsbezogen zu unterweisen. Dies ist rechtssicher (mit Inhalt der Unterweisung) zu dokumentieren.

Wie kann das für Sie aussehen?

Es gibt zwei Möglichkeiten. Der Unternehmer kann sich selbst in diesem Bereich schulen lassen und ist damit seine eigene Sicherheitsfachkraft und verantwortlich für die oben genannten Aufgaben. Entsprechende Schulungen zum Unternehmermodell bietet die SVLG (Berufsgenossenschaft) an.

Alternativ haben wir für unsere Mitglieder eine eigene Fachkraft für Arbeitssicherheit ausgebildet. Unsere Fachkraft für Arbeitssicherheit kann als externe Sicherheitsfachkraft für Sie tätig werden, die geforderten Unterlagen zusammenstellen, und Sie zum Arbeitsschutz beraten.

Bei Interesse nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Interview mit Peter Heise der Fachkraft für Arbeitssicherheit vom Maschinenring

Der Maschinenring bietet seinen Mitgliedern jetzt auch die Betreuung durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit. Wir haben mit Geschäftsführer Georg Müller und Arbeitssicherheitsexperte Peter Heise gesprochen.

Wie unterstützt der Maschinenring die Beratung der Mitglieder?
Müller: Die Maschinenringe haben ein gemeinsames Ordnersystem entwickelt. Mit diesem Leitfaden sind die Mitglieder grundsätzlich in der Lage, das Thema weitgehend selbst abzuarbeiten. Der Aufwand durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit reduziert sich damit erheblich, was sich auch auf die Kosten auswirkt.

Können sich die Betriebe also ohne Fachkraft selbst organisieren?
Müller: Nein, ohne entsprechende Qualifikation geht das nicht. Dazu müsste sich der Landwirt oder Winzer erst nach dem Unternehmermodell qualifizieren. Dies können wir den Mitgliedern durch unsere Fachkraft für Arbeitssicherheit abnehmen.

Wie kommt das Thema „Arbeitssicherheit“ bei den Mitgliedern an?
Heise: Erstaunlicherweise sind die 1-Mann-Betriebe oft sehr aufgeschlossen und bereit notwendige Maßnahmen umzusetzen. Größere Betriebe scheuen sich manchmal vor dem Aufwand. Leider führen oft erst Unfälle zu einer Sensibilisierung.

Wie überzeugen Sie Betriebe die das Thema nicht so ernst nehmen?
Heise: Die wichtigste Aufgabe ist es, Unfälle zu vermeiden. Denn ein Betriebsausfall wird oft viel teurer als die Kosten für die Arbeitssicherheit. Als externe Fachkraft für Arbeitssicherheit hat man einen anderen Blick auf die Abläufe als der Betriebsleiter. Insbesondere wenn Kinder auf den Hof leben, liegt mir die Sicherheit besonders am Herzen.

Was sind die häufigsten Mängel die Sie vorfinden?
Heise: Immer wieder findet man Fahrzeuge mit abgefahren Reifen oder abgelaufenem TÜV. Auch die jährlichen Unterweisungen der Mitarbeiter fehlen oft gänzlich. Diese müssen bereits ab einem angestellten Mitarbeiter erfolgen. Auch dann wenn es sich lediglich um Saisonarbeitskräfte handelt. Hier spielt bspw. der Hautschutz eine wichtige Rolle.

Wie viele Betriebe haben Sie bisher beraten?
Heise: Bisher sind acht Betriebe, vorrangig Weinbaubetriebe, in meiner Betreuung.

Wie kam es dazu, dass Sie sich als Fachkraft für Arbeitssicherheit qualifiziert haben?
Heise: Seit meiner Zivildienstzeit als Betriebshelfer, stehe ich mit dem Maschinenring in Verbindung. Vor etwa vier Jahren habe ich dann das Angebot des MR erhalten, mich als Fachkraft für Arbeitssicherheit weiterbilden zu können. Zu diesem Zeitpunkt war ich hauptberuflich als Techniker im Weinbau angestellt und es stand der Einstieg in den elterlichen Betrieb auf dem Plan. Da war die Tätigkeit beim Maschinenring eine passende Kombination.

Welche Argumente sprechen für die Betreuung durch den Maschinenring?
Müller: Neben den körperlichen und wirtschaftlichen Folgen eines Unfalls, möchte der Maschinenring seine Mitglieder auch vor den rechtlichen Konsequenzen mit existenziellen Folgen schützen. Das gemeinsame Ordnersystem der Maschinenringe, zusammen mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit bietet dabei eine wesentliche Unterstützung der Betriebe in der Rechtssicherheit.

Wie läuft der Erstkontakt ab?
Müller: Die Mitglieder melden sich einfach bei uns in der Geschäftsstelle. Den Erstbesuch übernehme ich in der Regel selbst. Dabei wird dem Betrieb unsere Arbeitsweise vorgestellt und das Risikoprofil des Betriebes, also die Gefährdungspotentiale definiert. Dafür bietet das Ordnersystem entsprechende Module um die relevanten Punkte strukturiert durch den Betriebsleiter oder der Fachkraft für Arbeitssicherheit abzuarbeiten.

Bild: Peter Heise, Fachkraft für Arbeitssicherheit