Anhänger und Geräte sicher abstellen

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Von leichtfertig abgestellter Technik kann eine enorme Unfall- und Verletzungsgefahr ausgehen. Gehe mit offenen Augen durch Deinen Betrieb und stelle solche Gefährdungen schnell ab!

Bei Anhängern ist es selbstverständlich: Beim Abstellen werden die Feststellbremse betätigt und der Unterlegkeil verwendet. Soweit, so gut. Aber wer hat sich schon einmal Gedanken gemacht, wie die jeweiligen Bremssysteme technisch aufgebaut sind und wie sie genau funktionieren? Kaum jemand, und deshalb kommt es regelmäßig zu Missverständnissen: Beim druckluftgebremsten Anhänger wird zwar die Betriebsbremse abgekuppelt und die Bremse ist damit betätigt. Aber welche Bremse ist verbaut? Was passiert, wenn der Luftvorrat durch eine Undichtigkeit nicht mehr ausreicht, den Bremszylinder zu schließen oder zu öffnen?

VARIANTEN UNTERSCHEIDEN

Ist ein Federspeicherbremszylinder verbaut (bei lof Anhängern nicht der Standard), dann wird die Bremse mechanisch durch eine Feder geschlossen. Durch die Beaufschlagung mit Luft öffnet die Bremse, die Betriebsbereitschaft ist hergestellt. Bei einem Leck bleibt die Bremse geschlossen. Diese Bremse kann als Feststellbremse verwendet werden. Ist ein klassischer Membranzylinder verbaut, dann wird die Bremse aktiv durch den anliegenden Luftdruck betätigt. Wird der Anhänger abgekuppelt, dann wird der Membranzylinder mit Luft versorgt und die Bremse betätigt.

Bei einem Leck lässt die Bremswirkung nach, die Bremse öffnet sich. Um ein Wegrollen zu verhindern muss zusätzlich die mechanische Feststellbremse, meist durch eine Kurbel, betätigt werden. Bei auflaufgebremsten Anhängern, die gerade in der Land- und Forstwirtschaft im Bereich der zulassungsfreien Anhänger bis max. 25 km/h Betriebsgeschwindigkeit oft eingesetzt werden, muss beim Abstellen immer mit besonderer Vorsicht gearbeitet werden. Die Auflaufbremse hat im Stand im Regelfall keinerlei Bremswirkung. Die Bremse muss so eingestellt werden, dass die Deichsel nicht den Boden berührt, sondern mit einem gewissen Abstand in die Bremse fällt („Fallbremse“). Es muss immer mit der mechanischen Feststellbremse ein Wegrollen verhindert werden.

KEIL VOR DIE HINTERACHSE

Beim Unterlegkeil wird aus Bequemlichkeit oft ein gefährlicher Fehler gemacht: Der Keil wird beim Drehschemel- Anhänger (2-Achser) nicht an der starren Hinterachse vorgelegt, sondern an der leichter zu erreichenden Vorderachse. Reicht die mechanische Bremswirkung der Feststellbremse nicht aus, kann beim Abkuppeln die Deichsel zur Seite ausschlagen. Steht eine Person im Gefahrenbereich sind schwere Verletzungen die Regel.

ARBEITSGERÄTE: WAS IST ZU BEACHTEN?

Bei Arbeitsgeräten wird es noch viel umfangreicher: Hängen die Geräte in der 3-Punkt-Aufhängung oder aufgesattelt? Wenn ein Bremssystem vorhanden ist, dann gilt alles wie oben beschrieben. Welche Vorgaben macht der Hersteller zum Abstellen des Geräts? Im Zweifelsfall muss ausgeklappt werden, um einen sicheren Stand des Geräts sicherzustellen. Oft verbaut der Hersteller auch Stützen und Abstellvorrichtungen, die entsprechend der Vorgaben auch verwendet werden müssen. Klassiker sind Frontlader, die schnell mal zur Seite gestellt werden: Dürfen diese, auch wenn es technisch meistens sehr gut funktioniert, überhaupt ohne ein Werkzeug abgestellt werden? In der Betriebsanleitung wird oft beschrieben, dass ein Werkzeug wie z.B. die Leichtgutschaufel angebaut sein muss. Dies dient dazu, einen sicheren Stand des Frontladers zu ermöglichen.

Ein weiterer Klassiker, gerade in kleineren Betrieben: die Pritsche des Geräteträgers. Schnell an die Wand gelehnt, was soll schon passieren. Hier reicht ein Windstoß, oder ein spielendes Kind, um eine lebensgefährliche Situation heraufzubeschwören! Mit wenig Aufwand lässt sich eine stabile Halterung bauen, und wenn es nur ein Haken mit einem stabilen Spanngurt außerhalb der Reichweite von Kindern ist. Auch umfallende Räder, zum Beispiel von der Zwillingsbereifung, können zu schweren Verletzungen führen. Eine stabile Halterung ist auch hier ein Muss. Oder im Zweifelsfall die Räder im Liegen lagern, auch wenn es zu einem erhöhten Arbeitsaufwand führt. Solltest Du Unterstützung brauchen, beispielsweise zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung, dann wenden Dich an die Fachkräfte der Maschinenring Arbeitssicherheit oder an Deine Maschinenring-Geschäftsstelle.