Den Stromverbrauch sofort im Blick

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    Die Schweinemast gehört zu den energieintensivsten Betriebsformen in der Landwirtschaft. Dort sind die Einsparpotenziale durch modernste Zählertechnik und Datenanalyse am größten. Unser Pilotprojekt hat 19 Betrieben geholfen, insgesamt rund 75.000 Euro einzusparen.

    Das Spannungsfeld, in dem Deutschlands Landwirte arbeiten müssen, wächst. Seit Gründung der Maschinenringe ist es unser Selbstverständnis, dass wir den landwirtschaftlichen Betrieben als erster und bester Ansprechpartner zur Seite stehen. Aus diesem Grund haben wir uns ganz bewusst für Schweinemäster in Westfalen für dieses bedeutende Pilotprojekt entschieden.

    Wir haben 19 Schweinemäster aus Westfalen ausgewählt, die insgesamt über 28.000 Schweine halten. Zusammen verbrauchen diese Betriebe im Jahr über 700.000 Kilowattstunden im Jahr. Ziel des im Sommer 2018 gestarteten Projekts war es, ein Kundenportal für LandEnergie-Kunden zu entwickeln. Mit Hilfe dieses Portals kann der Betrieb seinen Verbrauch viertelstundengenau über Wochen, Monate und Jahre sowie mit anderen Betrieben vergleichen. Aus den Daten entsteht ein aussagekräftiger Energiebericht mit individuellen Fakten zum Hof und dessen Stromverbrauch. Die wichtigsten Erkenntnisse:

    • Ein Batteriespeicher hat sich bei allen Betrieben aktuell nicht gelohnt. Der Eigenverbrauch ist zu hoch, ebenso wie die aktuelle Investition für einen Speicher.
    • Lastspitzen sind flexibel und lassen sich in Zeiten hoher Stromproduktion (bspw. einer PV-Anlagen) verlegen. Jährliche Ersparnisse von bis zu 1.172 Euro sind allein dadurch möglich, Verbraucher zu anderen Tageszeiten laufen zu lassen.
    • Eine PV-Anlage lohnt sich nach wie vor. Sechs Betriebe hatten keine. Berechnungen haben gezeigt: Nach spätestens sieben Jahren haben sich die Anlagen amortisiert.
    • Größer Energieverbraucher in der Schweinemast ist die Lüftung mit 74 Prozent am Gesamtverbrauch. Dezentral gesteuerte Lüftungsanlagen verbrauchen deutlich weniger Strom.
    • Vergleich der PV-Anlage unserer Landwirte: Verschmutzungen und Beschädigungen haben spürbaren Einfluss auf Stromproduktion.

    Wenn sich die sechs Landwirte ohne Anlage dazu entscheiden in eine PV-Anlage zu bauen, können 70.341 Euro eingespart werden. 62.500 kWh können so jährlich von den Betrieben selbst produziert werden. Dank der Analysemöglichkeiten der neuen Stromzähler konnten wir Lastspitzen erkennen und wenn möglich auch verschieben. Dank dieser Optimierung des Eigenverbrauchs wurden 11.720 kWh selbst erzeugter Strom mehr genutzt und 4.688 Euro gespart. Ein Erfolg, der sich nicht nur in Zahlen messen lässt: Durch die enge Einbindung der 19 Betriebe und ihrer Leiter konnten wir viel aus der Praxis lernen und Zusatzfunktionen entwickeln sowie verbessern.