Wilde Mischung

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    Der Mai 2017 war vor allem eines: trocken und heiß. In diesen Wochen steht Landwirtin Margit Ziegler fast täglich mit besorgtem Blick auf ihren Feldern. Auf fast zwei Hektar hat sie die Veitshöchheimer Hanf-Mischung gesät. Daraus sollen üppige Blühfelder entstehen. Das daraus geerntete Substrat wiederum soll die gemeinschaftliche Biogas-Anlage geliefert werden. Doch nun sorgt die anhaltende Dürre für einen sehr lückenhaften Aufgang, in dem jede Menge Beikraut sprießt.

    Experten der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau raten Margit Ziegler zum Umbruch der Fläche. Sie und ihr Mann entscheiden sich jedoch für einen Schröpfschnitt und Geduld. „Jetzt soll da einfach wachsen, was wachsen will.“ Tatsächlich geht es nach dem Schröpfschnitt aufwärts, die Ernte ist immerhin noch bescheiden. Ein Jahr später hat sich der Bestand etabliert, 2019 geht es wieder ein wenig bergab. Ein klarer Grund ist nicht auszumachen, aber ein erstes Fazit: „Insgesamt kann ich jetzt schon sagen, dass die Substratmenge, die wir von den Blühfeldern ernten, im Vergleich mit dem Maisanbau weniger als die Hälfte bringt“ sagt Margit Ziegler. Das war aber abzusehen und auch so einkalkuliert.

    Denn das Projekt wird mit Geld aus dem Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Pro Hektar bekommen die Landwirte 500 Euro. Der Maschinenring Rhön-Grabfeld übernimmt die Logistik, organisiert Ernte und Abrechnung. Mittlerweile haben sich 40 Landwirte dem Projekt angeschlossen und stellen eine Fläche von 100 Hektar.

    Der Erfolg des Projekts misst sich in erster Linie nicht in zahlen. Natürlich muss es sich für die Landwirte rechnen. Es geht aber auch um den gesellschaftlichen und politischen Wunsch nach mehr Biodiversität. Denn mit dem bisherigen Projektverlauf sind nicht nur die Landwirte und Biogas-Betreiber zufrieden, auch Naturschützer, Imker, Medien und Bevölkerung sind zufrieden.

    Die komplette Geschichte lesen Sie im Maschinenring Magazin 01.2020.