Vorsorge verringert Brandrisiko am Feld

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Wer sich vor der Ernte richtig vorbereitet, kann zahlreiche Gefahren ausschalten. Wenn aus der Maschine erst einmal die Flammen schlagen, gilt es allerdings schnell und umsichtig zu reagieren.

Die Getreideernte in der Saison 2022 ist in vielen Regionen Deutschlands schon angelaufen. Gefühlt ist das Risiko von Feldbränden mit abgebrannten Mähdreschern und Ballenpressen aufgrund der ausgeprägten Trockenheit deutlich größer als in den vergangenen Jahren. Martin Gehring, Sicherheitsexperte der Maschinenringe, erklärt was zu tun ist, um Brände bereits im Vorfeld zu verhindern, und wie man reagiert, wenn es tatsächlich brennt.

Wartung und Reinigung
Ein aktiver Beitrag zur Brandvermeidung ist laut Martin Gehring eine regelmäßige und kor-rekte Wartung der Technik: Heiß gelaufene Lager gehören zu den häufigsten Brandursachen an Landmaschinen. Der rechtzeitige Austausch reduziert also nicht nur das Ausfallrisiko der Maschine, sondern reduziert auch die Brandgefahr. Genauso wichtig ist auch die regelmäßige Reinigung der Maschinen: Stroh, Staub oder Kaff/ Spreu auf heißen Maschinenteilen können sich schnell entzünden. „Daher ist mindestens täglich eine Sichtkontrolle und Reinigung nötig, je nach Einsatz eventuell auch öfter“, sagt Martin Gehring.
Die Auswahl der Verbindungseinrichtung zwischen Schlepper und z.B. Ballenpresse kann auch eine Rolle spielen. „Eine K80 Kugelkopfkupplung lässt sich nicht so schnell und leicht trennen wie eine Zugösenkupplung, bei der eventuell nur der Bolzen geöffnet wird und so zumindest der Schlepper gerettet werden kann“, erklärt Gehring.

Unterweisung für den Ernstfall
Alle Mitarbeiter und Fahrer müssen im Umgang mit Feuerlöschern unterwiesen sein. Die gemeinsame Kommunikation im Ernstfall muss abgesprochen sein, dazu gehört auch, dass die Handynummern bekannt sind.
Auf allen Fahrzeugen, die in der Ernte eingesetzt werden, sollten laut Martin Gehring aus-reichend Feuerlöscher vorhanden sein. Häufig schreiben die Versicherung dies sowieso vor. Zusätzlich sind für bestimmte Anwendungen auch eingebaute Feuerlöschanlagen lieferbar. Ein Entstehungsbrand an der Technik kann so oft zumindest so weit eingedämmt werden, dass kein großer Schaden entsteht.

Löschwasser bereithalten
Zusätzlich ist es sehr hilfreich, wenn ein Gespann aus Schlepper und Güllefass zumindest befüllt vorgehalten wird. Ein Flächenbrand kann sich schnell ausbreiten, hier helfen einige Kubikmeter Wasser in der direkten Brandbekämpfung oder als Unterstützung für die alarmierte Feuerwehr im Schnellangriff manchmal Wunder.
„Auf größeren Schlägen ist das vorsorgliche Anlegen von Brandschutzschneisen eine sehr gute Möglichkeit, einen größeren Flächenbrand erst gar nicht zu ermöglichen“, erklärt Martin Gehring. In diesem Fall ist ein Schlepper mit Grubber oder Kurzscheibenegge schon mit auf dem Feld, wenn der Mähdrescher im Einsatz ist, und zieht zwischen den Strohschwaden beziehungsweise regelmäßig alle 4-5 Arbeitsbreiten des Dreschers mindestens eine Bahn, um das Überspringen des Feuers zu verhindern.

Feuerwehr alarmieren
„Sobald ein Feuer auch nur vermutet wird: sofort die Feuerwehr alarmieren!“, sagt Martin Gehring. Je schneller und frühzeitiger eine brenzlige Situation geklärt werden kann, umso geringer ist der Sachschaden und das Verletzungsrisiko für die Beteiligten. Da sich beim Absetzen eines Notrufs über die 112 das Telefon in das beste verfügbare Netz einwählt, sind Funklöcher nur noch eine kleine Gefahr. Trotzdem sollten totale Funklöcher, in denen kein Handynetz verfügbar ist, im Vorfeld abgeklärt sein. Sollte es zum Feuerwehreinsatz kommen: gegebenenfalls Einweiser für die Anfahrt der Feuerwehr positionieren, damit das Feld auch möglichst schnell gefunden wird.

Eigenschutz nicht vergessen
Egal ob beim Reinigen der Technik oder falls es wirklich zum Brand kommt: die eigene Gesundheit geht vor! Das Tragen einer Staubschutzmaske mit der Schutzklasse FFP2 ist das Mindeste. Sollte beim Löschversuch mit dem Feuerlöscher klar werden, dass es nichts mehr zu retten gibt: schnell und weit von der Maschine weg.

Weitere Informationen gibt es bei den rund 240 Maschinenringen in Deutschland vor Ort oder bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

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Der Maschinenring wurde 1958 im niederbayerischen Buchhofen gegründet. Ein Maschinenring ist eine Vereinigung, in der sich landwirtschaftliche Betriebe zusammenschließen, um Land- und Forstmaschinen gemeinsam zu nutzen sowie landwirtschaftliche Arbeitskräfte bei Überkapazitäten zu vermitteln. Die Maschinenringe haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Solidaritätsgedanken zwischen Mitgliedsbetrieben zu stärken. Vor diesem Hintergrund bietet der Maschinenring seinen Mitgliedsbetrieben auch Hilfen für den wirtschaftlichen und sozialen Bereich an. Damit wird der ländliche Raum gefördert, wobei damit ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Landwirtschaft geleistet werden kann. Auf Bundesebene ist der Bundesverband der Maschinenringe e. V. die Dachorganisation. Durch zwölf Landesverbände und rund 240 lokale Maschinenringe werden etwa 187.200 landwirtschaftliche Betriebe unterstützt.

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