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Magazin Ausgabe 01/2025
01/2025
24. Februar 202524.02.25

Einstieg ins Patch-Spraying

Bundesverband der Maschinenringe e.V
weniger als eine Minute Lesezeit

Patchspraying hilft, den Herbizideinsatz zu reduzieren. Der Einstieg per Offline-Kartierung ist mit vielen modernen Terminalsystemen möglichund vereinfach es, Unkrautnestern zu Leibe zu rücken.

Wer Pflanzenschutzmittel zielgerichtet und effizient einsetzen und dabei auch Kosten sparen will, kommt um das Thema „Patchspraying“ nicht mehr herum. Neue Offline-Kartierungsverfahren und Dienstleister geben Landwirten die Möglichkeit, Unkräuter auf dem Feld auch absätzig von der eigentlichen Applikation per Drohne zu erkennen und auf einer Karte zu erfassen, mittels derer der Landwirt mit seiner Feldspritze das Herbizid genau dort ausbringt, wo es benötigt wird.

Welches Potenzial in der Technologie steckt erörterten im Januar Entwickler und Unternehmensgründer Dr. Robin Mink, Landwirt Robin Kümmerer und Produktmanager Andreas Bürle in einem Live-Talk des Landmaschinen- und Pflanzenschutzspritzenherstellers Horsch. Robin Mink ist Gründer des Stuttgarter Start-Ups SAM-DIMENSION. Er studierte an der Universität in Hohenheim und promovierte im Bereich Pflanzenschutz. SAM-DIMENSION bringt offline Spot-Spray-Lösungen auf den Acker, mit denen Landwirte den Herbizideinsatz reduzieren können. Ihre Spot-Spray Maps sind mit allen gängigen Feldspritzen kompatibel.

Offline-Systeme sind auf allen gängigen Feldspritzen mit Teilbreitenschaltung einsetzbar."
Robin Mink

Solch ein Offline-System biete laut Mink den Vorteil, dass es auf allen gängigen Feldspritzen mit Teilbreitenschaltung eingesetzt werden könne. Patch- oder Sportspraying sei ein Werkzeug zur gezielten Problem-Behandlung auf der Fläche und könne nicht alle vollflächigen Anwendungen ersetzen. Aus dem Gedanken heraus, die robuste Einsatzfähigkeit bestehender Spritzen zu erhalten, sei es sinnvoller, für Spot- oder Patchspraying-Anwendungen Kartierungen von einem Dienstleister per Drohne machen zu lassen, die dann für die Anwendung zur Verfügung stünden. Laut Landwirt Robin Kümmerer trägt Patch-Spraying der gesellschaftlichen Forderung zur Redaktion von Pflanzenschutzmitteln Rechnung. Zudem könne der Landwirt seine Wirkstoffe in den Aufwandmengen, die ihm zur Verfügung stünden, dort gezielt einsetzen, wo sie wirklich benötigt würden. Die Kulturpflanze würde dadurch geschont und Kosten gesenkt. Kümmerer hat Landwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Agribusiness an der Universität Hohenheim studiert. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Pflanzenbauer in einer Betriebsgemeinschaft verfügt er über Praxiserfahrung im Bereich Patch Spraying. Außerdem ist der Agrarwissenschaftler als Indication Manager für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Forschung und Entwicklung für die BASF im Agrarzentrum Limburgerhof tätig, wo derzeit ebenfalls an Spot-Spraying-Lösungen geforscht wird.

Hier gibt es die Diskussion im Video

Patch Spraying - Eine praktische Maßnahme für präzise Nesterbehandlung?

Auch für Andreas Bürle, Produktmanager beim Pflanzenschutzspritzen-Hersteller HORSCH LEEB in Landau ist die Offline-Technologie in der Breite für den Landwirt besser anwendbar. Patchspraying gebe bestehenden Spritzensystemen die Möglichkeit, in einem gröberen Raster zu spotten. Die Spritze müsse dafür über GPS-Koordinaten exakt positionierbar sein, damit die Pflanzen, die auf den Drohnen-Karten erfasst seien, auch getroffen würden. Zudem müsse an der Spritze eine Teilbreitenschaltung über Section-Control möglich sein. Vor dem Einsatz empfehle er immer erst zu testen, ob das jeweilige Terminal die Applications-Karten auch lesen könne.

Patch- oder Spotspraying wird auch in Zukunft nicht alle Flächenbehandlungen ersetzen können."
Robin Mink

Um diesen Zeitraum zu verkürzen setze Minks Unternehmen für die Bestandserfassung per Drohne bereits verstärkt auf lokale Dienstleister wie Maschinenringe und Lohnunternehmer oder Händler, so dass sich sein Unternehmen rein auf die Aufbereitung und Auswertung der Daten konzentrieren könne. Eine Vorverarbeitung der Daten direkt auf der Kamera beschleunige den Vorgang mittlerweile zusätzlich, so dass der Anspruch für die Bereitstellung der Applikationsdaten derzeit bei unter 24 Stunden liege.

Auch wenn die Kartierung mittlerweile in fast allen Flächenkulturen - mit Ausnahme von Gräsern im Getreide - in Sonderkulturen, Reihenkulturen und Breitsaaten funktioniere, waren sich am Ende alle drei Experten einig. Patch- oder Spotspraying wird auch in Zukunft nicht alle Flächenbehandlungen ersetzen können.

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