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13. Dezember 202213.12.22

Er fährt alleine - nur wohin

Maschinenringe Deutschland GmbH

Autonome und teilautonome Fahrzeuge und Maschinen werden – zumindest versuchsweise – in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt. Auch im regulären Betrieb ist die moderne Technik schon angekommen, zum Beispiel nehmen Flurförderfahrzeuge in Logistikbetrieben, Reinigungsroboter in Krankenhäusern oder die „freundliche- Begrüßungs-Helfer“ in Einkaufszentren die Plätze von ehemals menschlichen Arbeiterinnen und Arbeitern ein. In der Landwirtschaft werden immer mehr Feldroboter im Praxiseinsatz weiterentwickelt. Die Aussaat und die mechanische Unkrautregulierung sind Aufgaben, die GPS-gestützt bereits sehr erfolgreich gemeistert werden. BALD VOLLAUTONOME SCHLEPPER? Obwohl die Einheiten rein von den technischen Daten oft im unteren Bereich anzusiedeln sind, kann die Leistungsfähigkeit durch den nahezu durchgängigen Non- Stop-Betrieb überraschend hoch sein. Die Teilautonomie ist bei Schleppern über GPS-gesteuerte Auto-Turnund Vorgewende-Management-Systeme seit vielen Jahren praxisreif. Elektronische Deichseln, also die Verbindung von zwei Schleppern, die per GPS und Funk miteinander kommunizieren, und von einem einzigen Fahrer gesteuert werden, sind bei verschiedenen Herstellern im Testeinsatz. Fahrerlose Schlepper sind im deutschsprachigen Raum im Bereich Sonderkulturen zu Versuchszecken im Einsatz. Kürzlich hat ein großer Landtechnikhersteller aus den USA ein vollautonomes Schleppersystem für den klassischen Ackerbau vorgestellt. GEFAHREN IM BLICK Neben den technischen Herausforderungen bleibt aber immer eine wichtige Frage spannend: Kann der Roboter bzw. der teilweise fahrerlose Schlepper gefahrlos eingesetzt werden? Was genau muss alles vor dem Einsatz der Technik berücksichtigt werden? Und was passiert, wenn die definierte Einsatzfläche verlassen wird? Oder noch schlimmer: Es betritt jemand das Feld, was passiert dann? VIRTUELLE ZÄUNE ZIEHEN Eine klassische Sicherheitseinrichtung ist das sogenannte „Geofencing“: Es wird per GPS ein virtueller Zaun um die zu bearbeitende Fläche gezogen. Wird die definierte Fläche verlassen, hält in diesem Fall der Roboter oder Traktor automatisch an und sendet eine Warnmeldung an den Landwirt. Dieses Feature ist seit vielen Jahren erprobt und kommt auch in anderen Bereichen zum Einsatz. Zum Beispiel im Autoverleih, wo es eine Warnmeldung gibt, wenn ein Mietwagen eine bestimmte Region verlässt. Auch akustische Hinweise am Vorgewende fallen in den Bereich Geofencing. Das Anlegen solcher virtueller Zäune ist recht einfach, es können entweder die Feldgrenzen abgefahren und direkt festgelegt werden, oder bereits vorhandene Daten werden importiert. Auf diese Weise können auch feste Hindernisse im Feld „ausgeklammert“ werden: Wasserlöcher, Strommasten oder ein kartiertes Landschaftselement sind als Nicht-Ziel-Flächen markiert und werden umfahren. STOPP BEI BERÜHRUNG Über moderne Sensorik und Kamerasysteme zur Entfernungsmessung und mit grafischen Systemen werden von den selbständig arbeitenden Maschinen außerplanmäßige Hindernisse erkannt. Die Maschine stoppt dann automatisch. Bei den vollautonomen Fahrzeugen sind darüber hinaus Not-Aus-Schalter und Sicherheitsdrähte im Bereich der Sicherheitszonen Standard. Kommt es zu einer Berührung, wird sofort alles gestoppt. Zur Wieder-Inbetriebnahme muss in fast allen Fällen der Bediener persönlich an der Maschine sein, um eine ungewollte Aktivität sicher ausschließen zu können. GROSSTECHNIK BRAUCHT FAHRER Die Sicherheitsvorschriften in Deutschland sind sehr hoch. Sie erlauben es noch, dass die meist eher kleinen Feldroboter autonom auf dem Feld unterwegs sind, weil von ihnen kaum Gefahren ausgehen. Im Bereich der autonomen Standardschlepper sieht das anders aus. Aus Haftungsgründen ist zumindest bisher immer ein Fahrer auf dem Schlepper notwendig, der im Fall des Falles eingreifen kann. MEHR SICHERHEIT DURCH AUTONOME MASCHINEN Der Trend ist aber klar erkennbar: Für Anwendungen, die arbeitszeitintensiv sind, wird der Einzug der automatisierten Technik nicht mehr aufzuhalten sein. In gefahrgeneigten Arbeitsbereichen wie zum Beispiel bei der Bewirtschaftung von Hanglagen reduziert die Robotik sogar das Risiko von Unfällen. Je früher und offener mit den Veränderungen umgegangen wird, desto unkomplizierter wird die neue Generation von Landtechnik für viele Mitglieder eine Hilfe in der Betriebsentwicklung und der Sicherung der Familien- und Betriebseinkommen sein. Es ist ganz im Sinne der Maschinenringe, moderne und zukunftsweisende Technik für alle Betriebe zugänglich zu machen.

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