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Magazin Ausgabe 02/2025
02/2025
30. April 202530.04.25

Flächeneffizienz vor Ort steigern

Bundesverband der Maschinenringe e.V
weniger als eine Minute Lesezeit

Für Professor Dr. Peter Breunig kann die Landwirtschaft in Westeuropa ihre Erträge halten und gleichzeitig die Auswirkungen auf das Klima und die Artenvielfalt reduzieren.

Die weltweiten Wachstumsmöglichkeiten landwirtschaftlicher Flächen sind stark begrenzt, weitere Flächenumnutzungen müssen möglichst verhindert werden. Die Nachfrage nach Lebensmitteln dagegen soll nach aktuellen Studien bis 2050 um 45 bis 50 Prozent steigen. Damit müsste theoretisch auch der Lebensmittelertrag pro Fläche um 45 bis 50 Prozent steigen, wenn die klimaschädliche Umnutzung von Flächen mit natürlicher Vegetation gestoppt werden soll. Professor Dr. Peter Breunig beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Anbaustrategien zukünftig für die Lösung dieser Herausforderung spielen.

Tierhaltung bei uns abzubauen wäre vergleichbar mit einem Fußballspiel, in dem der beste Spieler ausgewechselt wird, wenn man 0:1 zurück liegt."
Dr.Michael Breunig

Den Abbau von Tierhaltung in Deutschland aus umwelt- und klimatechnischen Gründen hält Breunig für verfehlt. Lokal würde das zwar Emissionen reduzieren, auf globaler Ebene aber wohl das Gegenteil bewirken. Gerade tierische Produkte könnten in Deutschland mit geringerem Flächenbedarf, geringeren Emissionen und höherem Tierwohlstandard als im globalen Vergleich erzeugt werden. "Tierhaltung bei uns abzubauen wäre vergleichbar mit einem Fußballspiel, in dem der beste Spieler ausgewechselt wird, wenn man 0:1 zurück liegt", sagt Breunig.

Mehr Vielfalt und Präzision

Grundsätzlich schließe das Halten heutiger Ertragsniveaus für Breunig die Reduktion von Auswirkungen auf Klima und Artenvielfalt aber nicht aus. Im Ackerbau sieht der Wissenschaftler drei Handlungsbereiche, mit denen dies erreicht werden könnte: Durch eine höhere Vielfalt bei gleichem Ertragsniveau, gezieltere Düngung und Pflanzenschutz sowie nachhaltigere Inputs, vom "grünen" Stickstoffdünger bis zum Einsatz biologischen Pflanzenschutzes.

Flächeneffizienz könne aber nicht nur durch Steigerung von Naturalerträgen im Ackerbau passieren, sondern auch in der Tierhaltung durch Steigerung der Futtereffizienz. "Wenn wir pro Kilogramm Fleisch oder Milch weniger Futter benötigen, kann der Output pro Fläche ebenfalls steigen", sagt Breunig. "Genauso, wenn wir eher ertragsstarke Kulturen verfüttern; eine Studie zieht ein Comeback der Futterrübe in Erwägung." In der Tierhaltung sei das Potential für höhere Flächeneffizienz wohl höher als im Ackerbau. Darüber hinaus könnten Emissionen durch Futterzusätze und angepasste Fütterung sowie eine Verbesserung der Güllelagerung und -ausbringung reduziert werden.

Auch in der Tierhaltung kann die Flächenefiizienz durch Steigerung der Futtereffizienz gesteigert werden sagt Dr. Peter Breunig.

Insgesamt müsse die Landwirtschaft für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion daran arbeiten, pro Produkteinheit weniger Fläche zu benötigen und die Auswirkungen auf Umwelt und Klima zu reduzieren. "Das wird dann bei uns automatisch zu mehr Exporten tierischer Produkte führen. Das sollten wir grundsätzlich erstmal nicht kritisch sehen", sagt Breunig. Es sei für alle nachvollziehbar, dass Neuseeland einen Großteil seiner Milcherzeugung exportiert und Ecuador einen Großteil seiner Bananenerzeugung. "Wenn wir „Nachhaltigkeitsweltmeister“ bei tierischen Produkten sind, sollten wir keine Bedenken vor steigenden Exporten haben."

Mehr Wissen im aktuellen Magazin

Das vollständige Gespräch mit Professor Dr. Peter Breunig gibt es in der gedruckten Ausgabe 02/2025 des Maschinenring Magazins.

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