VDMA, DBV und IVA fordern bundesweit einheitliche Datenbereitstellung.
Damit die digitale Präzisionslandwirtschaft ihr volles Potenzial entfalten kann, müssen öffentliche Geodaten in Deutschland leichter und einheitlicher zugänglich sein. Das fordern der Fachverband Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie der Industrieverband Agrar (IVA) in einer gemeinsamen Stellungnahme.


Geodaten, vor allem zu Gewässern, Schutzgebieten und Geländeprofilen, sollten künftig flächendeckend in standardisierter, maschinenlesbarer und interoperabler Form bereitgestellt werden, empfehlen die Verbände. In vielen Bundesländern sei dies bislang nicht der Fall. Dies sei ein „Hemmschuh“ für den Einsatz moderner Anwendungstechniken im Pflanzenschutz und in der Düngung, ebenso wie die Nutzung digitaler Assistenz- und Entscheidungssysteme, bemängeln die Verbände. Einheitliche Datenschnittstellen und Formate seien außerdem eine wichtige Grundlage, um Bürokratie abzubauen. So könnten beispielsweise Pflanzenschutz- und Düngemittelapplikationen transparent und digitaldokumentiert werden. Ein besserer Zugang zu Geodaten würde dadurch auch als „Treiber“ der Präzisionslandwirtschaft wirken, was letztlich gesellschaftliche Ziele, wie die Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, befördere.
Konkret verlangen der VDMA, der DBV und der IVA eine offene, rechtsverbindliche, versionierte und entgeltfreie Bereitstellung relevanter Geodaten als „Open Data“. Datensätze sollten versioniert und mit einer vollständigen Historie vorgehalten werden. Außerdem seien detaillierte Dokumentationen der Datengrundlagen, Methoden, Stamm- und Meta-daten erforderlich. Wichtig sei darüber hinaus, dass die Geodaten rechtlich anerkannt werden, etwa für die Zulassung von Anwendungen. Perspektivisch sollte zudem der Zu-griff durch Bulk-Downloads oder über Programmierschnittstellen ermöglicht werden, da-mit Anbieter digitaler Systeme in der Landwirtschaft die Daten effizient nutzen können.
Quelle AgE
„Der einfache und einheitliche Zugang zu Geodaten wäre ein erster Schritt, auch in MeinAcker bundeseinheitlich alle relevanten Informationen bereitzustellen. Dies ist aktuell mit sehr viel Aufwand und Hürden verbunden. Programmierschnittstellen sind aktuell nur sehr eingeschränkt und auch nicht für jedes Bundesland verfügbar.“