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Magazin Ausgabe 01/2025
01/2025
12. Februar 202512.02.25

Gesunder Boden im Frühjahr

Bundesverband der Maschinenringe e.V
weniger als eine Minute Lesezeit

Verschlämmte Böden schnüren Pflanzenwurzeln die Luft ab. Boden-Experte René Rempt hat zwei Tipps, um die Bodenaktivität im Frühjahr zu verbessern.

Kalk und der Einsatz der Rollhacke helfen laut René Rempt den Äckern im Frühjahr zu atmen.

Ein niederschlagsreicher Winter sorgt nicht selten für verschlämmte Oberböden auf den Äckern. „Das schadet der Bodenaktivität“, warnt Bodenexperte René Rempt. "Jetzt ringen die Pflanzenwurzeln nach Luft wie ein Taucher, der ohne Sauerstoffflasche die Tiefen erkundet.“ Der Fachmann für regenerative Landwirtschaft hat für seine Berufskollegen jetzt zwei Ratschläge, um die Bodenaktivität zu verbessern: der Einsatz von Kalk und Rollhacke.

René Rempt stammt aus der Nähe von Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern und hat nach eigenen Worten „die Landwirtschaft mit der Vatermilch aufgesogen“. Der 39-Jährige wuchs auf dem 1950 Hektar großen Familienbetrieb auf und lernte Landwirtschaft von Kindesbeinen an kennen. „Vom Mähdreschen und Grubbern über Trocknung bedienen bis hin zur Dokumentation von Düngung und Pflanzenschutzmitteln und die Erstellung von Fruchtfolgen, war ich in alle Bereiche des Betriebs involviert“, berichtet Rempt.

Sein Studium der Agrarwissenschaften absolvierte der Landwirt an der CAU in Kiel. Als die Familie 2020 ihren Teil des Betriebs verkaufte, weil der Mitgesellschafter seinen Anteil nicht an seinen Sohn übergeben wollte und eine Teilung oder Auszahlung nicht in Frage kam, orientierte Rempt sich neu und machte sich als Berater für regenerative Landwirtschaft selbstständig.

Nährstoff und Brückenbauer

„Calzium ist ein wichtiger Pflanzennährstoff und erfüllt darüber hinaus noch wichtige Aufgaben der Bodenphysik“, erklärt Rempt. Es sorge für die richtige Bodenstruktur und baue die Brücken zwischen Ton- und Humusteilchen. Gerade in feuchten Wintern werde viel Calzium aus den obersten Bodenschichten ausgewaschen. Eine Kalkung bringe den pH-Wert, also die Bodenchemie, in den ersten Zentimetern des Ackers – wieder in Ordnung. Mit der Rollhacke lasse sich dieser Effekt noch mechanisch verstärken, denn sie helfe, die Verschlämmumgen aufzubrechen, damit der Acker wieder atmen könne.

Eine Kopfkalkung in den Winterungen führt laut René Rempt im Wesentlichen zu zwei positiven Effekten:

  • Sie erhöht den pH-Wert im Oberboden und erreicht dadurch ein besseres Milieu für die Mikrobiologie.
  • Calzium verbessert die Bodenstruktur und bringt so mehr Luft an die Wurzeln der Kulturen.

Ich weiß um die Schwierigkeiten einer Umstellung. Es dauert fünf bis zehn Jahre, bis der Boden wieder richtig funktioniert.“
René Rempt

Denn das Calcium ist im Boden an der Bildung wasserstabiler Krümmel, sogenannter Ton-Humus-Komplexe, beteiligt und sei bedeutsam für die Auskleidung der Regenwurmgänge. Kalken sei entscheidend, um die Bodenqualität zu erhalten und die Effizienz der Nährstoffaufnahme zu maximieren. Es verbessere die Bodenstruktur, neutralisiere Säuren und sorge dafür, dass Nährstoffe in einer für die Pflanzen verfügbaren Form bleiben. Je nach Bodenart empfiehlt Rempt eine Ausbringung von 200 bis 300 Kilogramm Kalk geprillt in Winterungen oder normalen Kalk in Sommerungen. „Dies ist eine Investition in die Bodengesundheit“, sagt Rempt. Die gedüngte Menge Kalk könne der Landwirt bei seiner üblichen Kalkung dann in Abzug bringen.

Interesse an regenerativer Landwirtschaft

Seit 2023 berät René Rempt Landwirte, die am Anfang ihrer Reise zur regenerativen Landwirtschaft stehen. „Ich weiß um die Schwierigkeiten einer Umstellung. Es dauert fünf bis zehn Jahre, bis der Boden wieder richtig funktioniert.“ Rempts Ziel in seiner Tätigkeit sei es, dass seine Kunden langfristig eigenständig und erfolgreich arbeiten könnten. Er wolle helfen, die Praktiken der regenerativen No Till-Landwirtschaft mit finanzieller Rentabilität zu verbinden. Weitere Informationen finden sich unter www.profit-soil.de .

Mehr Wissen im aktuellen Magazin

Die ausführlichen Beitrag zum Thema Bodengesundheit und welche Rolle die Bestimmung des Boden-ph-Wertes spielt gibt es in der gedruckten Ausgabe 01/2025 des Maschinenring Magazins.

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