Lukas Thiel arbeitet am Forschungsprojekt „Raps OP“ mit. OP steht dabei für Opferpflanze. Es geht um Anbausysteme mit Begleitpflanzen zur Schadinsektenabwehr und Insektizid-Reduktion.
Lukas Thiel arbeitet an der Fachhochschule Südwestfalen am Forschungsprojekt "Opferpflanze Raps" daran, Anbausysteme mit Begleitpflanzen zur Schadinsektenabwehr und Insektizid-Reduktion zu entwickeln. Für ihn ist der Klimawandel die größte Herausforderung im Pflanzenbau der Zukunft.
Herr Thiel, was ist im Rapsanbau aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung der kommenden Jahre: Trockenheit, Pflanzenschutz- oder Dünge-Einschränkungen?
Ganz klar: Das sich ändernde Klima. Wenn die Feuchtigkeit fehlt, dann braucht man sich über alles andere gar keine Gedanken mehr zu machen. Den Pflanzenschutz kann man noch entspannt sehen. Herbizide und Fungizide sind in einem breiten Spektrum verfügbar. Problematischer ist die Situation bei den Insektiziden, gerade weil es inzwischen auf großen Flächen zu Resistenzen kommt, besonders beim Erdfloh. Das ist ein Problem, das seit Langem bekannt ist.
Wurde hier etwas versäumt?
Ja und nein. Als Wirkstoffwechsel noch möglich waren, wurde das womöglich nicht ausreichend genutzt. Vielleicht gab es aus Zeitmangel zu viel prophylaktische Spritzungen. Das ist nicht mehr so leicht nachzuvollziehen.
Was empfehlen Sie für die kommenden Jahre?
Es gibt nicht die eine Lösung für alle. Die Landwirte sind gezwungen, auf ihren Flächen in der jeweiligen Region sehr genau hinzuschauen und ihre Anbaustrategie auf die Gegebenheiten anzupassen. Über den Aussaattermin, die Bodenbearbeitung, die Fruchtfolge und Methoden des integrierten Pflanzenschutzes kann man einiges machen – aber es gibt natürlich keine Garantie. Der Jahreseffekt spielt bekanntermaßen eine große Rolle.
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