Gemeinsam gegen den Hunger: Die Maschinenring Foundation (MRF) gGmbH und die United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) haben eine enge Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen landwirtschaftlichen Entwicklung vereinbart. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten Lena-Maria Russ, die Geschäftsführerin der MRF mit Sitz im oberbayerischen Neuburg an der Donau, und Dr. Gerd Müller, Generaldirektor der UN-Organisation für industrielle Entwicklung am 15. September in Wien.


Lena-Maria Russ und Dr. Gerd Müller, Generaldirektor der UN-Organisation für industrielle Entwicklung, unterzeichneten die gemeinsame Erklärung in Wien.
Start der Zusammenarbeit wird in Kenia sein, wo die MRF bereits seit mehreren Jahren erfolgreich eine eigenständige Maschinenring-Struktur an deutschem Vorbild etabliert. Die Zusammenarbeit soll in der Folgezeit auf weitere Länder Afrikas ausgeweitet werden.
Ziel der neuen Partnerschaft sei es, die landwirtschaftliche Mechanisierung zu fördern und regionaler Wertschöpfungsketten aufzubauen. Dies stärke die Ernährungssicherheit sowie die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit in ländlichen Regionen nachhaltig, wie Lena-Maria Russ erklärt. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stünde die Integration bereits etablierter Maschinenringe in Kenia, die Stärkung wirtschaftlicher Kooperationsstrukturen und das Fördern von Ausbildungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven für junge Menschen im ländlichen Raum.
Lena-Maria Russ und Dr. Gerd Müller betonten die Bedeutung dieser Kooperation für die Verwirklichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). „Ich freue mich sehr, dass UNIDO und Maschinenringe eng zusammenarbeiten werden – für ein gemeinsames Ziel: In 10 Jahren stirbt kein Mensch mehr an Hunger! Klar ist: Es sind die Landwirte, die den Hunger auf der Welt besiegen. Die Maschinenringe bringen hierzu ein einzigartiges Know-how ein. Dieser Ansatz funktioniert bereits sehr erfolgreich auch in Afrika. Das nächste Kapitel ist die strategische Vernetzung von lokalen Maschinenringen mit UNIDO’s Agro-Industrieparks“, so Gerd Müller.
„Für uns ist das ein historischer Schritt“, sagt Lena-Maria Russ. Die Maschinenring Foundation bringe ihre langjährige Expertise im Aufbau von Maschinenringen und der Vermittlung von Know-how ein. UNIDO unterstütze die Umsetzung in den Integrierten Agro-Industrieparks in dem ostafrikanischen Land. Ein erstes Pilotprojekt im Nyamira County sei bereits in Planung. Die Initiative profitiert von der engen Zusammenarbeit beider Organisationen sowie der Unterstützung der lokalen Gemeinschaften.


Bei der Unterzeichnung der Erklärung waren auch der Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe, Nils Thun (vorne rechts), und Erwin Ballis, Gründer der MR Foundation (3. von rechts) anwesend.
Über die regionale Ebene hinaus verfolgen die Maschinenring Foundation und UNIDO das gemeinsame Ziel, nachhaltige landwirtschaftliche Strukturen auszubauen. Denn die Steigerung der Produktivität vor Ort trage zur Bekämpfung des weltweiten Hungers von mehr als 700 Millionen Menschen bei. „Investitionen in die Landwirtschaft sind der Schlüssel zur Bekämpfung von Hunger und Armut“, betonte Dr. Gerd Müller. Er sprach sich für eine Agrarrevolution in Afrika aus, um lokale Wertschöpfungsketten zu stärken und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen. Müller unterstrich: „700 Millionen Menschen hungern weltweit, das ist ein Skandal! Denn wir haben das Wissen und die Technologie, dies zu ändern. Hunger kann durch gerechte Wirtschaftsstrukturen und gezielte Entwicklungszusammenarbeit überwunden werden. Das Engagement der MR Foundation spielt dabei eine zentrale Rolle.”
Nils Thun, Aufsichtsratsvorsitzender der Maschinenring Foundation, betont den Wert der Solidarität und der geteilten Verantwortung für die Gemeinschaft und eine nachhaltige Zukunft hervor: „Solidarität bedeutet für mich, die Kraft der Gemeinschaft im Maschinenring weltweit voll auszuschöpfen. Wir haben die Idee der ‚Sharing Economy‘ in Deutschland gelebt, als es diesen Begriff noch nicht einmal gab. Jetzt tragen wir ihn in die Welt, wo er vor allem in Afrika auf fruchtbaren Boden fällt und positive Wirkung entfaltet.“