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23. Januar 202423.01.24

Ladestationen für Landwirte

Maschinenringe Deutschland GmbH

Du spielst mit dem Gedanken, für deinen landwirtschaftlichen Betrieb eine E-Ladesäule anzuschaffen? Wir haben Informationen für dich zusammengestellt, welche technischen Voraussetzungen es auf deinem Hof braucht, welche Ladestation für dich passt und wie du in einem ersten Schritt die Wirtschaftlichkeit berechnen kannst.

1. Die technischen Voraussetzungen

Das A und O ist ein passender Netzanschluss. Dieser muss so leistungsfähig sein, dass er sowohl den Strombedarf deines Betriebs abdecken kann sowie zusätzlich den deiner Ladesäule. In einem Großteil der Fälle ist das aber kein Problem. Denn viele Landwirtschaftsbetriebe verfügen bereits über leistungsstarke Anbindungen. Willst du eine öffentliche Ladestation betreiben, benötigst du außerdem eine stabile Mobilfunkverbindung oder einen stabilen Internetanschluss, damit die Datenübertragung zuverlässig funktioniert. Last but not least sollte deine Ladesäule rund um die Uhr und jeden Tag für E-Fahrzeuge zugänglich sein.

2. Als Landwirt eine Ladestation betreiben. Aber wie?

Ladestation ist nicht gleich Ladestation. Wir zeigen dir die Unterschiede.

Nicht-öffentliche Ladestationen:
Eine eigene Ladestation lohnt sich für dich als Besitzer von Elektrofahrzeugen immer, sei es für deinen PKW oder deine elektrischen Hofhelfer. Gerade in Verbindung mit deinem selbsterzeugten Strom fährst du so deutlich günstiger, als wenn du vollständig auf öffentliche Ladesäulen von Dritten angewiesen bist. In der Regel kommen hier AC-Ladestationen zum Einsatz.

Halb-öffentliche Ladestationen:
Du hast Tages- oder Feriengäste oder Mitarbeiter, die die Ladestation regelmäßig nutzen würden. Dann macht eine halb-öffentliche Ladestation für dich Sinn. Hier steht allerdings mehr der Service, denn eine lukrative Einkommensquelle im Fokus. In der Regel kommen hier AC-Ladestationen zum Einsatz.

Öffentliche Ladestationen:
Diese Variante stünde jedem E-Fahrzeug als öffentlicher Ladepunkt zur Verfügung. Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu den ersten beiden Varianten deutlich höher. Ob es sich am Ende für dich als Betreiber rechnet, hängt stark von der Auslastung deiner Ladestation ab. Die wiederrum bedingt sich durch die Verkehrsanbindung deines Hofs oder aber auch, ob besondere Attraktionen in der Nähe sind, die potenzielle Kunden in deine Nähe bringen. Möchtest du viele Kunden auf der Durchreise versorgen bietet sich eine DC-Ladestation an. Für längere Standzeiten, etwa bei einer Übernachtung vor Ort, kann auch einen günstigere AC-Ladestation sinnvoll sein.

Ladestationen als Landwirt kommerziell betreiben

Was zu beachten ist:

Als Landwirt kannst du Ladestationen kommerziell betreiben. Du sollten jedoch einige Dinge beachten. Eine Beratung mit deinem Steuerberater ist unerlässlich, insbesondere wenn du eine eigene PV-Anlage betreibst. Die Anmeldung öffentlicher Ladestationen bei der Bundesnetzagentur und die Einhaltung der technischen Voraussetzungen gemäß der Ladesäulen-Verordnung (LSV) sind ebenfalls notwendig.

Wann lohnt sich der Betrieb einer öffentlichen Ladesäule:

Mit dieser Formel kannst du im ersten Schritt überschlagen, ab wann eine öffentliche Ladesäule wirtschaftlich wird.

  • Jährliche Fixkosten: Kosten für die Beschaffung und Errichtung der Station (Bei 8 Jahren Abschreibung z.B. 1/8 der Anschaffungssumme pro Jahr); Jährliche Abrechnungskosten, Jährliche Wartungskosten, Rücklagen für Reparaturen, Versicherungskosten etc.
  • Variable Einnahmen: Einnahmen (nach Steuern) pro verladene kWh, THG-Prämie pro verladene kWh
  • Variable Kosten: Abrechnungskosten pro verladene kWh, Durchschnittliche Strombezugskosten pro kWh, etc.
  • Im Idealfall hat man konkrete Angebote für die Errichtung, Abrechnung und Wartung vorliegen.

Beispiel: Ladesäule mit 2 Ladepunkten

Beide Ladepunkte müssten pro Jahr 5.000 kWh Strom verladen, um die eigenen Kosten zu tragen.

Zum Vergleich: Eine Auswertung über 6.300 AC-Normalladepunkte im ländlichen Raum 2023 ergab, dass im Mittelwert 3400 kWh pro Jahr geladen wurden. In diesem Beispiel müsste der Standort also deutlich häufiger besucht werden als ein durchschnittliche Ladepunkt, um seine Kosten zu decken. Die Anzahl an Fahrzeugen und damit an potentiellen Kunden nimmt dabei stetig zu. Gleichzeitig gibt es jedoch auch immer mehr öffentliche Ladestationen, die um diese Kunden konkurrieren.

Die Auslastung deiner E-Ladesäule ist der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg.

Tipps zur Erhöhung der Auslastung:
Damit möglichst viele E-Fahrzeuge bei dir laden, muss deine Säule bekannt sein. In der Regel kümmert sich dein Backend-Anbieter darum, dass deine Ladestation in gängige Navigations- und Ladestations-Apps verzeichnet wird. Du kannst gemeinsam mit deiner Gemeinde Hinweisschilder aufstellen lassen, die den Weg zu deiner Säule weisen. Wichtig ist auch, dass deine Ladesäule attraktiv ist: rund um die Uhr zugänglich, befestigter Boden, Regenschutz, einladende Atmosphäre.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Fördermöglichkeiten, wie die THG-Prämie (die gibt es nicht nur für E-Autos, sondern auch Ladesäulen) und verschiedene staatliche Programme von Bund, Land, Gemeinde und Energieversorgern, können finanzielle Unterstützung bieten. Auch in Zeiten haushaltspolitischer Herausforderungen gibt es an manchen Stellen noch Möglichkeiten, Fördermittel zu erhalten. Am besten erkundigst du dich bei dir vor Ort, ob es Mittel gibt.

Unser Fazit:
Du hast einen gut ans Verkehrsnetz angebundenen Standort, Nähe zu Touristenattraktionen oder betreibst einen Ferienbauernhof? Du stellst den eigenen Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge um und produzierst deine eigene Energie, die du zum Teil auch selbst verbrauchst? Dann hast du die besten Voraussetzungen, eine Ladesäule rentabel zu betreiben.

Mit unserer kostenlosen Checkliste kannst du Schritt für Schritt prüfen, ob eine Ladesäule für dich in Frage kommt.

Wir sind überzeugt: Landwirte sind Energiewender!

Wir beraten dich gerne und unterstützen dich.

Unsere Ansprechpartner und unseren Service rund um Ladestationen findest du auf unserer Website.

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