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Magazin
Magazin Ausgabe 05/2025
05/2025
4. Dezember 202504.12.25

Nachhaltig im Wandel

Maschinenringe Deutschland GmbH
weniger als eine Minute Lesezeit

Josef Götz denkt Landwirtschaft neu. Er führt seinen Betrieb im oberbayerischen Markt Indersdorf mit Visionen, Verantwortung und Mut zur Veränderung in die Zukunft. Aus einem traditionellen Familienbetrieb entstand so ein modernes Agrar- und Energieunternehmen.

Josef Götz steht mit einem Maiskolben in der Hand auf dem Feld. Hinter ihm ist ein Fendt-Mähdrescher zu sehen.
Josef Götz steht mit einem Maiskolben in der Hand auf dem Feld. Hinter ihm ist ein Fendt-Mähdrescher zu sehen.

Landwirt Josef Götz ist die Transformation seines Betriebes in ein modernes landwirtschaftliches Energieunternehmen gelungen. Foto: Alexander Waas

Mit Biogas, Photovoltaik, Biodiversität und digitaler Landwirtschaft zeigt er, wie Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand gehen können. Der Hof vereint Tradition und Fortschritt – und zeigt, wie ein Familienunternehmen die Energiewende mitgestalten kann. Seit 1903 bewirtschaftet die Familie Götz Land in der Region. Heute ist daraus die Götz Agrardienst GmbH geworden – ein Betrieb, der in den Bereichen Agrarwirtschaft, Wärme und Stromerzeugung aktiv ist.

Josef Götz vor dem Maisstroh-Chipper.
Josef Götz vor dem Maisstroh-Chipper.

Josef Götz setzt den Chipper auf seinen Feldern und in Lohntätigkeit zur Maisstrohernte und Bearbeitung ein. Foto: Alexander Waas

Im Ackerbau versucht der Landwirt immer wieder neue Wege zu gehen, die seinen Betrieb noch effizienter machen und von denen auch seine Berufskollegen profitieren können. Die sogenannte gemäßigte Maisstrohabfuhr ist ein solches Projekt. Das Mulchen und die Maisstrohreduzierung mit dem sogenannten Biochipper erzeugt laut Götz positive Effekte für die Nährstoffbilanz und verbessert die Feldhygiene. Das Anbaugerät zerkleinert das Maisstroh auf dem Feld einerseits und sorgt andererseits dafür, dass die Hälfte des vorhandenen Strohs vom Feld entnommen werden kann. "Ackerböden sollen ein engeres C/N-Verhältnis als 25:1 aufweisen", erklärt der Landwirt. Bleibt nach der Ernte viel Stroh auf dem Acker erhöht sich das C/N-Verhältnis, die Mikrobenaktivität werde gehemmt und Bodenorganismen in ihrer Mineralisationstätigkeit gehemmt.

Durch eine Überfahrt mit dem BioChipper halbiere sich die Strohmenge auf dem Feld. Dabei bleibe überwiegend das klein strukturierte Stroh liegen. Das liegengebliebene und angeschlagene Stroh sei leichter verwertbar für die Bodenorganismen. Zusätzlich werde die anschließende Bodenbearbeitung erleichtert.

Die Maisstoppeln werden gemulcht und dabei aufgeschlagen, was die Feldhygiene für die Folgekulturverbessere. Maiszünsler oder Fusarien hätten so kaum Chancen sich festzusetzen. Götz wendet diese Technik auf seinen Feldern an und bietet sie auch seinen Kollegen für den Bezug der halben Maisstroh-Menge der jeweiligen bearbeitenten Fläche an. Das Maisstroh verarbeitet der Landwirt dann wieder in seiner Biogasanlage.

„Die größten Herausforderungen waren immer die Veränderungen im Markt und in der Technik“, sagt Josef Götz. „Aber wir haben nie aufgehört, weiterzudenken.“ Die Umstellung auf Dienstleistungen und Energie war kein Bruch, sondern eine Weiterentwicklung. Heute betreibt Götz mehrere Blockheizkraftwerke und versorgt drei selbst errichtete Wärmenetze mit insgesamt ca. 20 Kilometer Länge und über 200 Kunden. Die Energie stammt aus regionalen Rohstoffen. Die Wärme bleibt in der Region. Photovoltaik ergänzt das Konzept. Auf den Dächern der Hallen wird Strom erzeugt. Auch Wasserstoff ist Teil der Zukunftsstrategie. „Energie ist für uns kein Nebenschauplatz“, sagt Götz. „Sie ist Teil unserer Verantwortung.“

„Wir wollen nicht nur wirtschaftlich arbeiten, sondern auch gesellschaftlich wirken“, sagt Götz. Die Investitionen waren hoch, das Risiko auch. Aber die Entscheidung war richtig. „Wir sehen, dass es funktioniert – ökologisch, ökonomisch und sozial.“ Die Verbindung von Landwirtschaft, Energie und Biodiversität ist für ihn der Weg. „Wir wollen ein Betrieb sein, der Zukunft gestaltet – nicht nur für uns, sondern für die Region und für andere Landwirte.“

Die ganze Reportage im aktuellen Magazin

Die ganze Geschichte über Josef Götz und seinen Betrieb gibt es in der aktuellen, gedruckten Ausgabe 05/2025 des Maschinenring Magazins.

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