Anzeige - Wer kennt das nicht: Nicht nur bei späten Schnitten, sondern immer häufiger bereits zum ersten Schnitt steigt das Thermometer ab dem Mittag auf über 30 Grad Celsius bei strahlend blauem Himmel. Gesellt sich dann noch eine stärkere Brise dazu, wird die Grassilierung zum puren Stress damit am Tagesende kein Heu ins Silo eingefahren wird. Damit das nicht passiert, müssen Bestandsmanagement und Kapazitätsplanung Hand in Hand gehen. Mit einigen technischen Tricks gelingt das Trockensubstanz-Management für die "1A"-Grassilage.
Bestandsmanagement und Kapazitätsplanung müssen bei der Grassilierung Hand in Hand gehen. Foto Claas
Der optimale TS-Gehalt von Gras beträgt zum Einsilieren 30 bis 40 Prozent. Bei der Mahd sind es je nach Bestand etwa 17 bis 23 Prozent. Wird mit der Rund- oder Quaderballenpresse siliert, so ist ein gleichmäßiges Anwelken umso wichtiger. Denn: Systembedingt findet bei beiden – anders als bei Feldhäcksler oder Ladewagen – nur eine geringe Durchmischung des Ernteguts statt. So werden Feuchtenester, aber auch zu trockene Tranchen, heterogen verdichtet und verursachen Fehlgärungen und Schimmel im Ballen. Daher sollte in diesen Ernteketten der Anwelkprozess immer mit dem Zettwender unterstützt werden.
Der optimale TS-Gehalt von Gras beträgt zum Einsilieren 30 bis 40 Prozent. Foto: Claas
Feldhäcksler: Verdichtung im Silo beachten
Doch auch die Ernte mit dem Feldhäcksler oder Ladewagen kann in puncto Futterqualität unter Druck geraten, da sich zu trockenes Futter im Silo schlechter verdichten lässt. Bei optimalen Wetterbedingungen – hohe Temperaturen, Sonne und Wind - sowie bei der Mahd tendenziell höheren Rohfasergehalten und einer geringen Aufwuchsmasse kann der optimale Silierzeitpunkt bereits drei Stunden nach der Mahd erreicht sein. Dann ist mit Blick auf die Wetterprognose vorausschauendes Prozess- und TS-Management angesagt: Soll breit oder auf Schwad gemäht werden? Kann auf den Zettwender verzichtet werden? Sind die Schlagkraft von Mähwerk/Mähkombi und Schwader optimal abgestimmt, sodass für einen verzögerten Anwelkprozess früher geschwadet werden kann? Bei Aufbereitermähwerken lässt sich zudem über die Einstellung des Aufbereiters die Anwelkprozess beeinflussen.
Schwadzusammenführung entlastet Häckselkette
Maximale Flexibilität für die nachfolgende Ernte mit Feldhäcksler oder Ladewagen bieten Mähkombinationen mit Schwadzusammenführung. Flächen, die zeitnah einsiliert werden, können damit in Breitablage für schnelles Anwelken gemäht werden. Flächen mit mittlerer Anwelkzeit können halb/halb, also auf einer Seite in Breit- und auf der anderen Seite in Schwadablage gemeinsam mit dem Schwad des Frontmähwerks gemäht und abgelegt werden. Und die Flächen mit der längsten Anwelkzeit, also der längsten Zeit zwischen Mahd und Bergung, werden nur in Schwadablage gemäht.
Maximale Flexibilität für die nachfolgende Ernte mit Feldhäcksler oder Ladewagen bieten Mähkombinationen mit Schwadzusammenführung. Foto: Claas