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Magazin Ausgabe 01/2023
01/2023
22. Juni 202322.06.23

Sondereinsatz für Mietschlepper

Bundesverband der Maschinenringe e.V

Stolz halten zwölf junge Leute ihren neuen T-Führerschein in Händen. Ohne den Maschinenring Fürstenfeldbruck wären die Praxisstunden etwas anders abgelaufen: Weil ein Großschlepper zum Üben fehlte, kam kurz entschlossen der Maschinenring-Leasingschlepper zum Einsatz.

Ohne den Maschinenring hätten die zwölf jungen Frauen und Männer, die während des Corona-Lockdowns in Fürstenfeldbruck ihren Schlepperführerschein machten, ihre Praxisstunden auf einem Unimog absolvieren müssen. Näher an der Praxis wären sie aber doch mit einem Großschlepper, dachte man sich im örtlichen Maschinenring, und hat den jungen Leuten den Leasingschlepper der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt.

L-Führerschein reist meist nicht

„Ich finde es cool, auf einem richtigen Schlepper zu üben“, sagt Elisabeth Schilling. Die 23-jährige Bürokauffrau hat bereits Erfahrung im Straßenverkehr. Mit 16 machte sie den Roller-, mit 18 den PKW-Führerschein. Da ihr Freund in der Landwirtschaft tätig ist und sie am Bauernhof mithilft, setzt sie nun noch den T-Führerschein drauf.

Fahrlehrer Anton Kiemer erklärt: „Mit dem L-Führerschein, der beim PKW-Führerschein eingeschlossen ist, darf man nur einen Schlepper mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit (bbH) von 40 km/h fahren. Die Problematik ergibt sich vor allem mit angekuppeltem Anhänger. Da muss man dann nämlich eine Betriebsgeschwindigkeit von maximal 25 km/h einhalten“, erklärt er. Macht man dies nicht, ist man de facto ohne Fahrerlaubnis unterwegs. Fahrer sowie Halter können dafür belangt werden.

Auf landwirtschaftlichen Betrieben, wo Schlepper schneller als 40 km/h fahren und zugelassene Anhänger (z.B. bis 40 km/h) eingesetzt werden, ist der T-Führerschein also zwingend notwendig. Mit ihm können Zugmaschinen bis zu einer bbH von 60 km/h gelenkt und mit Anhänger gefahren werden.

Anspruchsvolle Ausbildung

„Ich finde, dass alles rund um den T-Führerschein gut zu unserer Organisation passt. Wir wollen junge Leute unterstützen, sich in der Landwirtschaft einzubringen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sie gut ausgebildet werden. Schließlich hat die Öffentlichkeit, gerade was die Akzeptanz bei Transporten anbelangt, einen kritischen Blick auf uns Landwirte“, hebt Gregor Grill, Vorsitzender im Maschinenring Fürstenfeldbruck, hervor. In diesem Sinne beurteilt er die hohen Ansprüche beim Erwerb des T-Führerscheins durchaus positiv.

Der 48-Jährige ist selbst überrascht, was hier heutzutage gefordert wird. „Da geht es von den zulässigen Abmessungen und Gewichten bis hin zum Bremssystem und der Elektronik. Die Schleppertechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm gewandelt und das spiegelt sich in der Ausbildung wider. Heute wird viel mehr verlangt als früher“, betont er.

Neben den fachlichen Inhalten sind Gregor Grill aber auch Rücksichtnahmeund verantwortungsvolles Handeln besonders bei Transportarbeiten wichtig. Der Maschinenring in Fürstenfeldbruck hat schon vor ein paar Jahren ein Fahrtraining veranstaltet. Dabei wurde unter anderem auf die Bedeutung von defensivem Fahren, der Drosselung der

Geschwindigkeit in Ortschaften und der Beseitigung von Verschmutzungen der Fahrbahn hingewiesen. Vielleicht wird es in den nächsten Jahren wieder ein solches Training geben. Das Interesse und die Bereitschaft der Fahranfänger dazu ist da.

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