Die Unterstützung durch die Maschinenringe für die Menschen im Ahrtal läuft auf Hochtoutren: mit Spenden, Brennholz und viel Herz.
Auch Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ist die Hilfsbereitschaft für die Opfer und Geschädigten ungebrochen. Die Fluthilfe der Maschinenringe ebbt nicht ab. Tausende Euro an Soforthilfe sind bereits an betroffene Landwirte ausbezahlt worden. Bis Ende Oktober reparierten Mitar-beiter und freiwillige Helfer am Fluthilfetruck in Bad Neuenahr kostenlos beschädigte Ausrüstung der vom Juli-Hochwasser schwer betroffenen Winzer. Doch auch die Maschinenringe könnten ihren Einsatz nicht ohne weiteres fort-setzen, wenn sie nicht permanent von Geldspendern und Helfern mit cleveren Ideen unterstützt würden.aschinenringe für die Menschen im Ahrtal läuft auf Hochtoutren: mit Spenden, Brennholz und viel Herz.
Grossspende von LSV
So konnte der Bundesverband der Maschinenringe (BMR) erst am 10. November eine sechsstellige Großspende der landwirtschaftlichen Interessens-vertretung „Land schafft Verbindung“ (LsV) entgegennehmen. Insgesamt 194.000 Euro übergaben LSV-Vertreter in Schuld im Ahrtal an den BMR. Die Groß-spende setzt sich zusammen aus 132.478 Euro, die LsV Deutschland gesammelt hatte, und je 30.000 beziehungsweise 31.000 Euro der LsV-Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg.
Claus Hochrein und Anthony Lee von LsV Deutschland und die beiden Landes-verbände Mecklenburg-Vorpommern mit Christian Coen und Martin Linckh und Baden-Württemberg mit Ansgar Kurp und Alexander Smrekar übergaben ihre Spendenschecks an den Vorsitzen-den des Maschinenring Rhein-Ahr-Eifel, Franz-Josef Schäfer, dessen Geschäfts-führer Leo Schüller sowie den Vorsitzenden des Maschinenring-Landesverbands Rheinland-Pfalz/Saarland, Gerhard Steitz. Vom Bundesverband der Maschi-nenringe im bayerischen Neuburg an der Donau war Geschäftsführer Erwin Ballis ins Ahrtal gekommen.
Die Maschinenringe seien für LsV von Anfang an der richtige Ansprech-partner gewesen, als man sich überlegte, wie man die finanzielle Unterstützung schnell und unbürokratisch an geschädigte Landwirte weiterreichen könne, erklärte LsV-Bundesvertreter Claus Hochrein. „Es ist wichtig, als Verbände in solchen Situationen zusammenzurü-cken und gemeinsam die vorhandenen Strukturen zu nutzen“, sagte der Vorsit-zende des Maschinenring-Landesver-bands Rheinland-Pfalz/Saarland, Ger-hard Steitz. Mit der Fluthilfe unterstüt-zen die Maschinenringe Geschädigte schnell und unbürokratisch. In der Regel würden bis zu 5.000 Euro Soforthilfe aus-bezahlt. „Manche haben immer noch starke Hemmungen, die Hilfe anzuneh-men“, berichtete Steitz. „Unser Anliegen ist es, schnell und ohne großen Formu-lardruck zu helfen“, sagte Franz-Josef Schäfer.
Brennholz fürs Ahrtal
Dieser Meinung war auch Rainer Müller. Der Geschäftsführer des Maschinenrings im Landkreis Ansbach war Mitte Okto-ber mit einer Delegation aus Unterfran-ken ins Ahrtal gefahren, um eine Spende über 10.000 Euro an die Fluthilfe der Maschinenringe zu übergeben und sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Das Geld stammte zum Teil aus den Ein-nahmen einer Tombola zum Tag der offe-nen Tür des Maschinenrings. Außerdem spendeten die Mitarbeiter den Wert ihrer an diesem Tag geleisteten Arbeitsstun-den. „Aber Geld allein hilft den Flut-opfern dort momentan nicht weiter“, erkannte Rainer Müller. Was die Men-schen dort mit Blick auf den bald herein-brechenden Winter benötigten, sei Brennholz. In vielen der beschädigten Häuser funktioniere die Heizung noch nicht wieder und elektrische Heizgeräte könnten wegen der zerstörten Stromlei-tungen im Ahrtal nur begrenzt zum Einsatz kommen. Deshalb habe sein Maschinenring gemeinsam mit der Forstbetriebsgemeinschaft begonnen, Brennholz, egal ob ofenfertig, nass oder trocken, gespalten oder am Stück zu sammeln, aufzubereiten und zu verpacken. „Wir haben fast 700 Ster beisammen“, bilanziert Friedrich Bauer, zweiter Vorsitzender des Maschinenrings. Anfang November fuhren die ersten vier Lastwagen mit Holz und gespendeten Öfen ins Ahrtal. Bis Monatsende waren es insgesamt 13 LKW-Ladungen mit gespendetem Heizmaterial im Wert von weit über 60.000 Euro.
Fluthilfetruck ist heimgekehrt
Über diese Form der schnellen und unkomplizierten Unterstützung freut sich auch Leo Schüller, der Geschäftsführer des Maschinenrings Rhein-Ahr-Eifel. Er koordinierte über zwölf Wochen die Zusammenarbeit mit dem Fluthilfe-Reparaturtruck der Maschinenringe. Von Mitte August bis zum 30. Oktober unterstützten die Maschinenringe mit dem aus Fluthilfe-Spendengeldern finanzierten Werkstatttruck in Bad Neuenahr betroffene Winzer und Landwirte dabei, beschädigte Maschinen schnell und kostenlos instand zu setzen. Rund 1.500 beschädigte Geräte – vom Akkuschrauber bis zur Weinbergraupe – hatten Mitarbeiter und zahlreiche freiwillige Helfer im Werkstatttruck des Unternehmers Harald Besseler aus Gronau auf dem Hof des Weinguts Burggarten im Ortsteil Heppingen wieder zum Laufen gebracht. „Wir mussten keine hundert Geräte wegwerfen“, bilanzierte er. Die Kosten für Mensch und Material finanzierten die Maschinenringe aus den Spenden, die auf dem MR-Fluthilfe-Konto des Bundesverbands der Maschinenringe eingingen.