„Pflanzenreste sind absolut zentral für die Kohlenstoffspeicherung. Sie können dazu beitragen, dass Kohlenstoff länger im Boden gespeichert wird. Deshalb sollten wir sie in Zukunft viel kalkulierter einsetzen“, sagt Carsten Müller. Der Wissenschaftler hat an einer im Juli veröffentlichten Studie der Technischen Universität München (TUM) und anderen Institutionen mitgearbeitet, FÜR SAUBERE WIESEN Im Maschinenring Oberland können die Mitglieder jetzt zum Sonderpreis eine „Hundeklo-Station“ kaufen und auf ihren Flächen aufstellen. Hintergrund ist die nicht nur ärgerliche, sondern für Tierhalter auch mit Einbußen bei der Futterqualität verbundene Verunreinigung der Wiesen durch Hundekot. Durch die auffällige Station mit den Plastikbeuteln, die dann direkt in der Box entsorgt werden können, werden die Hundebesitzer auf das Problem aufmerksam gemacht und bekommen auch gleich die Lösung präsentiert. bei der untersucht wurde, welche Auswirkungen es auf den Boden und vor allem auf seine Kohlenstoffspeicherung hat, wenn abgestorbene Pflanzen dort verrotten. Wichtige Ergebnisse dabei: Pflanzenreste spielen eine größere Rolle bei der Bildung und Speicherung von Kohlenstoff im Boden als bisher angenommen. Den Pilzen im Boden kommt dabei eine besonders wichtige Rolle zu. „Die Pilze wickeln ihre weißen Fäden um die Pflanzenreste und „verkleben“ sie mit dem Boden. Dann fressen die Pilze den Kohlenstoff in den Pflanzen und speichern viel Kohlenstoff im Boden“, erklärt Carsten Müller, Professor an der Universität Kopenhagen und einer der Autoren der Studie. Die Methode, Pflanzenreste verrotten zu lassen, um Ackerflächen zu optimieren, ist nicht neu. Mit ihrer Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die mechanistischen Prozesse der Vorgänge im Boden verdeutlicht und helfen so dabei, die Vorgänge im Boden besser zu verstehen. „Wir planen in Zukunft auch Versuche, bei denen wir verrottende Pflanzen tiefer in den Boden einbringen, damit der Kohlenstoff dort länger gespeichert werden kann“, sagt Carsten Müller. Wenn bessere Bedingungen für die Kohlenstoffspeicherung im Boden geschaffen werden, könnten dadurch zwischen 0,8 und 1,5 Gigatonnen Kohlenstoff pro Jahr gespeichert werden. Zum Vergleich: Die Weltbevölkerung hat in den letzten zehn Jahren 4,9 Gigatonnen Kohlenstoff pro Jahr ausgestoßen.