So liest sich fast zu schön, um wahr zu sein: Wenn Andreas Pohlmann mit dem Güllefass über den Acker fährt, dann gelangt kein überflüssiger Tropfen auf den Acker. Das ist einerseits gut für den Boden und sorgt andererseits aber auch dafür, dass der Landwirt und Lohnunternehmer auf seinen Flächen und denen seiner Kunden nach eigenen Angaben Ertragssteigerungen von zehn Prozent einfährt. Teilflächenspezifische Bewirtschaftung heißt der Trend, mit dem Andreas Pohlmann seit fünf Jahren von der Aussaat über den Pflanzenschutz bis zur Düngung in der Erfolgsspur fährt und dem auch immer mehr seiner Kunden und Berufskollegen folgen.
Denn die exakte Ausbringung der Betriebsmittel schont auch den Boden – ein nicht zu vernachlässigender Aspekt angesichts immer strengerer gesetzlicher Vorgaben und einer gesellschaftlichen Diskussion, die an Schärfe zunimmt. Andreas Pohlmann bewirtschaftet einen Familienbetrieb mit Aushilfen und Senior im Nordrhein-Westfälischen Ostbevern. Auf etwas über 70 Hektar wachsen Mais und Getreide. Seine Böden im Kreis Warendorf sind meist sandig mit maximal 25 Bodenpunkten. In Pohlmanns Ställen stehen 2.000 Mastschweine und neben der eigenen Landwirtschaft betreibt der Mitt-Dreißiger noch seinen Lohnbetrieb mit Schwerpunkt auf Körnerfrüchten von der Saat bis zur Ernte. Als er den Betrieb vom Vater übernommen habe, gehörte die teilflächenspezifische Maisaussaat zu den ersten Anbaustrategien, die der Landwirt für sich ausprobierte. „Im ersten Jahrhatte ich sofort zehn Prozent mehr Ertrag“,berichtet er.
Bei der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung sind in digitalen Applikationskarten die genauen Mengen an Düngemittel, Saatgut und Pflanzenschutz aufgezeichnet, sodass die Flächen die Mengen erhalten, mit denen sie einen optimalen Ertrag liefern, ohne Schaden zu nehmen. Die Datenbasis der Applikationskarten für Saatgut, Dünger und Pflanzenschutz bilden mehrjährige Satellitenaufnahmen, mit denen jeder Schlag in Ertragszonen unterteilt wird. Seit 2018 sind so alle Flächen des Familienbetriebes kartiert. Die Applikationskarten laden der Landwirt und seine Mitarbeiter per USB-Stick auf den Schlepper – mittlerweile nicht nur für seine Äcker, sondern auch die seiner Kunden. Denn die Erfolge des Landwirts sprachen sich natürlich schnell herum.
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