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21. Juni 202421.06.24

Genug geregnet?

Maschinenringe Deutschland GmbH

Genug geregnet?

Dr. Andreas Marx leitet am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung den Deutschen Dürremonitor. Als Hydrologe forscht er zur Wasserverfügbarkeit und den Änderungen unter Klimawandel hierzulande. Im Interview mit uns wollten wir wissen, wie sich der Wasserhaushalt nach den starken Regenfällen verändert hat und ob Landwirte beruhigt in den Sommer blicken können.

Dr. Marx, in einigen Regionen Deutschlands sind die Aufräumarbeiten nach den vergangenen Hochwassern gerade erst beendet. Auch andernorts hat es viel geregnet. Ist das bisherige Jahr 2024 „normal“ oder eher regenreich?

Für so eine Aussage vergleichen wir derzeit den aktuellen Monat mit den Daten der Jahre von 1981 bis 2020. Aus diesen Daten lässt sich herauslesen, dass wir eine sehr nasse Phase hinter uns haben.

Lässt sich diese Phase zeitlich eingrenzen?

Ja, das geht. Ab Februar 2018 gab es eine bis 2020 anhaltende Dürre. Im zurückliegenden Vierteljahrtausend, das haben rekonstruierte Daten gezeigt, gab es in Mitteleuropa kein größeres Dürreereignis. Diese sehr trockene Phase hielt bis Ende 2022 an. Seitdem erleben wir einen Zeitraum mit überdurchschnittlich hohen Niederschlägen. Allein 2023 gab es – auf ganz Deutschland gesehen – rund 40 Prozent mehr Niederschlag als im Vergleichszeitraum. Das ist außergewöhnlich viel.

Hat das gereicht, um Trockenheit und Dürre aus unseren Böden zu waschen?

Wir haben aktuell die Situation, dass die oberflächennahen Grundwasserkörper nahezu überall überdurchschnittlich oder sogar stark überdurchschnittlich gut gefüllt sind. Stellenweise haben wir sogar zu viel Wasser im Boden. Das kann die Ausbreitung von Pilzkrankheiten begünstigen oder die Wurzelatmung beeinflussen. Der Bodenwasserhaushalt hat sich aber größtenteils normalisiert.

Bedeutet das, dass Landwirte beruhigt in den Sommer schauen können?

Die Antwort auf diese Frage hängt von vielen Faktoren ab: Was für Böden sind es, wie gesund sind die, welche Kulturen wachsen dort? Es ist schwierig, hier eine pauschale Antwort zu geben. Für Landwirte sind die obersten 60 Zentimeter, je nach Pflanzenstadium sogar nur die obersten 15 Zentimeter besonders interessant. Sollte es im Sommer beispielsweise zu einer zehntägigen Hitzewelle kommen, ist selbst bei speicherstarken Böden der aktuelle Puffer innerhalb weniger Wochen verdunstet.

Dr. Andreas Marx leitet am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung den Deutschen Dürremonitor. / Bild: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

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