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1. Dezember 202501.12.25

Harte Einkommensverluste durch fehlende Wirkstoffe

Maschinenringe Deutschland GmbH
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Der Verlust von Pflanzenschutzmitteln gefährdet die wirtschaftliche Basis der deutschen Landwirtschaft. BASF-Kommunikationschef Markus Röser warnt in der kommenden Ausgabe des Maschinenring Magazins vor Produktionsrückgängen von bis zu 20 Prozent und Gewinnverlusten von bis zu 90 Prozent in Sonderkulturen.

Portraitbild von Markus Röser
Portraitbild von Markus Röser

Markus Röser ist Leiter Kommunikation, Nachhaltigkeit und Politik für Nordeuropa bei der BASF. Foto: BASF

Seit 2019 sind in Deutschland 97 Pflanzenschutz-Wirkstoffe weggefallen. Bis 2030 sollen weitere 30 Prozent verschwinden. Für Landwirte bedeutet das massive wirtschaftliche Einbußen. Studien rechnen mit Produktionsverlusten von bis zu 20 Prozent. In Ackerkulturen drohen Gewinnverluste von rund 50 Prozent, in Sonderkulturen wie Obst und Gemüse sogar bis zu 90 Prozent.

Markus Röser, Leiter Kommunikation, Nachhaltigkeit und Politik für Nordeuropa bei der BASF, spricht in einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Maschinenring Magazins (Erscheinung am 6.12.2026) von einer dramatischen Entwicklung. Der Selbstversorgungsgrad sinke deutlich: Bei Obst liege er bei nur 21 Prozent, beim Gemüse bei 37 Prozent. Damit gerieten Einkommen und Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe unter Druck.

Röser fordert deshalb ein schnelleres Zulassungssystem für neue Wirkstoffe. Fristen würden häufig nicht eingehalten, Innovationen blieben liegen. Ein Beispiel sei ein Mittel gegen Ackerfuchsschwanz, das 2019 eingereicht wurde und bis heute nicht zugelassen ist – während es in Großbritannien bereits seit 2022 verfügbar ist. Für Landwirte bedeute das fehlende Planungssicherheit und steigende Kosten. Statt regulärer Zulassungen nähmen Notfallgenehmigungen zu. Röser betont: „Wir müssen weg von der Notfallzulassung hin zur Regelzulassung.“

„Wir müssen weg von der Notfallzulassung hin zur Regelzulassung."
— Markus Röser

Der BASF-Manager fordert zudem eine Abkehr von einer rein gefahrenorientierten Bewertung hin zu einer wissenschaftlich fundierten Risikobewertung. Nur so könnten Innovationen schneller auf den Markt kommen und gleichzeitig Umwelt- und Verbraucherschutz gewährleistet bleiben.

Auch digitale Lösungen sollen helfen, den Einsatz von Wirkstoffen zu reduzieren. Mit SmartSpraying lasse sich der Herbizidverbrauch um bis zu 70 Prozent senken. BASF hat bis 2030 klare Nachhaltigkeitsziele: 30 Prozent weniger CO₂ pro Tonne Erntegut, mehr Biodiversität und digitale Lösungen auf 400 Millionen Hektar.

Röser macht deutlich: Ohne neue Wirkstoffe und Innovationen drohen vielen Betrieben gravierende Einkommensverluste. Ein schnelleres Zulassungssystem sei entscheidend, um die wirtschaftliche Basis der Landwirtschaft und die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln zu sichern.

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