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10. Juni 202510.06.25

TdMR 2025 - nachhaltig und innovativ

Maschinenringe Deutschland GmbH
weniger als eine Minute Lesezeit

Der Tag der Maschinenringe in Kiel stand im Zeichen der Suche nach Lösungen für die globalen Herausforderungen der Landwirtschaft. Vertreter aus Forschung und Technik und Wirtschaft diskutierten mit Experten der Maschinenring-Gemeinschaft über Lösungen für die globalen Herausforderungen in den vier wichtigsten Handlungsfeldern der Organisation.

Nils Thun, Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe, eröffnete die Veranstaltung in Kiel. Fotos: Alexander Waas

"Lasst uns unsere Netzwerke als Zukunftsmacher noch mehr stärken, Wissen und Erfahrungen austauschen und gemeinsame Projekte starten", mit diesem Appell in seiner Rede eröffnete Nils Thun, Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe den Tag der Maschinenringe, der in diesem Jahr ganz dem Thema "Nachhaltig in die Zukunft" gewidmet war.

"Die Landwirtschaft ist ein Teil der Lösung für viele Herausforderungen – sie ist nicht das Problem."
Nils Thun
Präsident

Noch nie habe das Thema des Tages der Maschinenringe die DNA der starken Gemeinschaft besser beschrieben als zur Veranstaltung in Kiel. Im Angesicht globaler Herausforderungen wie der Klimaveränderung sowie politischer Unsicherheiten und sozialer Verschiebungen komme der Landwirtschaft weltweit und den Maschinenringen vor Ort eine zentrale Rolle zur Lösung der Herausforderungen zu. "Die Landwirtschaft ist ein Teil der Lösung für viele Herausforderungen – sie ist nicht das Problem", sagte Thun.

Prädestinierte Plattform

In den Handlungsfeldern Digitalisierung, Energie und Klimaschutz, Bodenfruchtbarkeit und CO2-Bindung sowie soziale Innovationen und Bildung seien die Maschinenringe prädestinierte Plattformen für nachhaltige Innovationen. Sie können Katalysatoren für regionale Wertschöpfung seien durch Direktvermarktung, Energieprojekte oder Kreislaufwirtschaft. Sie sind Brückenbauer zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft – durch Bildungsarbeit, Transparenz und Dialog.

Update für Nachhaltigkeit

Zukunftsforscherin Jule Bosch forderte in ihrem Vortrag, der Nachhaltigkeit wieder mehr Gehör zu verschaffen. Die Bundestagswahl im Februar habe gezeigt, dass ökologische Themen derzeit kaum eine Rolle spielen. Kriege, die Wirtschaft oder Amerikas Zollpolitik bestimmen die Diskussion. „Die Nachhaltigkeit hat an Drive verloren“, sagte Bosch. „Sie braucht ein Update, das Lust macht, jetzt wirklich loszulegen.“

Wichtig sei es, „vom Problem zum Potenzial“ zu denken. Denn mit Verboten würde man die Nachhaltigkeit nicht gerade fördern, wie beim Fleischkonsum. Dieser habe sich weltweit verdoppelt. Regenerative Landwirtschaft könne den Widerspruch zwischen Ökonomie und Ökologie, also zwischen Preis und Qualität, auflösen. „Nachhaltigkeit muss Spaß machen. Wir wollen damit skalieren und wir wollen, dass man mit nachhaltigen Lösungen richtig Kohle machen kann.“ Die Buchautorin betonte, dass Deutschland ein Pionier für regenerative Landwirtschaft werden könnte.

"Nachhaltigkeit muss Spaß machen."
Jule Bosch
Zukunftsforscherin

Zukunftsforscherin Jule Bosch

in den vier Zukunftsforen, die beim TdMR in Kiel stattfanden, diskutierten während des Tages Experten der Maschinenringe mit Vertretern aus Froschung, Wirtschaft und Gesellschaft über die Bedeutung von Nachhaltigkeit für lokale oder soziale Geschäftsmodelle der Maschinenringe, für die Energiewende sowie die Digitalisierung der Landwirtschaft.

Lokale Wertschöpfung stärken

Eine unabhängige und effiziente Landwirtschaft vor Ort ist der Garant für Ernährungssicherheit. Die Maschinenringe sorgen seit mehr als 60 Jahren für nachhaltige Lebensmittelversorgung aus regionaler Produktion in Deutschland und der ganzen Welt. Diese Idee Wertschöpfung vor Ort stärkt die Landwirtschaft langfristig und sorgt so für soziale Gerechtigkeit. Dafür benötige man aber Ressourcen in Form von qualifiziertem Personal, finanzielle Mittel und die richtige Infrastruktur. Hier greife der MR-Grundgedanke, technischen Fortschrift durch die Gemeinschaft finanzierbar zu machen. Und neben der Bereitschaft zur Innovation brauche es auch immer die Portion Mut, neue Geschäftsideen vor Ort auszuprobieren und umzusetzen.

Markus Steinwendner, Marketingleiter des Landmaschinenherstellers Krone aus Spelle, referierte über die Potenziale autonomer Antriebsfahrzeuge und digitaler Assistenzsysteme in der Landwirtschaft. Foto: Alexander Waas

Digitale Wegbegleiter

Die Maschinenringe stehen für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft, die Nachhaltigkeit und Digitalisierung vereint. Dafür benötige die MR-Organisation praxisnahe Lösungen für unterschiedliche Produktionsformen und Strukturen, so das Ergebnis des Zukunftforums zur digitalen Landwirtschaft. Wie autonome Landtechnik oder digitale Anwendungen wie das Softwarepaket MeinAcker der Maschinenringe diese Entwicklung befördern können, diskutierten Referenten und Teilnehmer des Forums nachhaltig digital. Grundsätzlich wichtig sei es, die Digitalisierung der Maschinenringe voranzutreiben durch Lösungen wie „Mein Acker“, zentrale Apps und Schnittstellen, Datensammlung und -vernetzung. Dabei sei es wichtig, die Mitglieder zu unterstützen - durch digitale Hilfen und Beratung besonders für kleinere oder weniger digitalisierte Betriebe.

Schulungen und Informationsveranstaltungen können den Aufbau von Know-how fördern und Maschinenringe als Vorreiter agieren, Technologien testen und Zugang zu modernen Lösungen ermöglichen.

Maschinenringe als soziale Partner

Der Maschinenring ist mehr als nur ein Verleiher von Schleppern. Er ist auch Partner für soziale Aufgaben, lautete der Tenor des Forums "Nachhaltig sozial". Egal, ob es um die Gartenarbeit oder das Ausfüllen von Anträgen geht: Der Maschinenring Dithmarschen bietet neben landwirtschaftlichen Hilfen auch Unterstützung für Pflegebedürftige, wie Katja Heins in einem Forum erklärte. Ein wichtiges Thema sind auch Versicherungen für Landwirte. Dem hat sich Stefan Neyses vom Ring in Bitburg verschrieben. „Bundesweit sind bereits mehr als 3.000 Betriebe Kunden der Versicherungsvermittlungen.” Und mit der sozialen Landwirtschaft wird benachteiligten Menschen geholfen – und ein zusätzliches Einkommen für Bauern generiert. Der soziale Bereich wird so für immer mehr Ringe zu einem wichtigen Standbein.

Moderatorin Regina Rabuser befragte nach den Zukunfts-Foren beim TdMR auch die Geschäftsführer Norbert Binger, Martin Gehring, Lena-Maria Russ und Robert Freutsmiedl nach ihren Eindrücken.

Nachhaltig Energie erzeugen

Eine nachhaltige Energiewende – ohne Landwirte und clevere Maschinenringe ist die nicht zu schaffen. Im Energieforum wurden deshalb spannende Projekte vorgestellt. Mit dabei war etwa die Firma GP Joule, die Lösungen für Wasserstoff-Mobilität anbietet. Ist die auch etwas für landwirtschaftliche Betriebe? Das komme auf die Kosten-Nutzen-Rechnung an, so ein Sprecher. Raphael Haug von LandEnergie sprach über die weitere Nutzung ausgeförderter PV-Anlagen – für den Eigenverbrauch oder die Einspeisung in den "Marktplatz" von LandEnergie. Hans-Detlef Feddersen warb indes für die Windenergie: Er hatte 1991 den ersten Bürger-Windpark in Deutschland gebaut. Windenergie biete viele Möglichkeiten für Landwirte und Maschinenringe.

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