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10. Juli 202410.07.24

Vogelgrippe im Kuhstall

Maschinenringe Deutschland GmbH

Forscher haben erstmals das als Vogelgrippe bekannte H5N1-Virus in amerikanischen Milchviehherden festgestellt. Was bisher bekannt ist, was eine Infektion bedeutet und wie groß die Gefahr für Mensch und Tier ist, beantworten wir in diesem Artikel.

Ausgangspunkt ist eine Studie von amerikanischen und japanischen Wissenschaftlern, die im renommierten Nature-Magazin publiziert wurde. Im Frühjahr 2024 grassierte das Virus erstmals unter amerikanischen Rindern. Das Besondere: In der Forschung war bekannt, dass sich auch Säugetiere gelegentlich mit einem H5N1-Erreger infizieren können. Eine Übertragung von Säugetier zu Säugetier war bisher nicht bekannt. Die Forscher konnten das Virus in der Rohmilch von Kühen isolieren und in Versuchen herausarbeiten, dass die Viren auch von anderen Säugetieren über Rohmilch weitergegeben werden.

Wie gelang das Virus von Vögeln auf Kühe?

Forscher vermuten, dass das Virus über Vogelkot auf Kühe übergegangen ist. In der Wissenschaft wird so ein Ereignis Punkteintrag genannt. Das bedeutet, dass die Infizierung bei einer Kuh begann und über das Melkgeschirr weitergegeben wurde. Fest steht mittlerweile, dass besonders in den Eutern von infizierten Kühen das Virus in hoher Konzentration nachgewiesen wurde. Das liegt daran, dass die Vogelgrippeviren nur an speziellen Rezeptoren andocken können. Die wiederum befinden sich bei Kühen überwiegend im Euter und nicht im Nasen- oder Maulbereich, weshalb eine Infizierung über Tröpfchen als ausgeschlossen gilt.

Was passiert mit infizierten Tieren?

Den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Folge geben infizierte Tiere deutlich weniger Milch, deren Konsistenz sich ebenfalls verändert. Außerdem können die Kühe an Fieber leiden. Bei den bisher vier nachgewiesenen infizierten Menschen konnten nach Informationen der US-Gesundheitsbehörde keine Symptome festgestellt werden.

Was bedeutet das für die Landwirte?

In Rohmilch ist die Erregerkonzentration hoch, weshalb in den USA derzeit vom Konsum abgeraten wird. Bei der Pasteurisierung wiederum geht die Virenlast auf null, weshalb hier keine Infektionsgefahr besteht. In den Vereinigten Staaten werden landwirtschaftliche Betriebe im Vergleich zu europäischen Standards kaum kontrolliert. Experten und Behörden raten dazu, dass nachweislich infizierte Tiere isoliert werden sollen. Aufgrund der unterschiedlichen Gesetzeslage ist jedoch nicht nachvollziehbar, inwiefern landwirtschaftliche Betriebe dort mit erkrankten Tieren umgehen.

Besteht eine Gefahr für Menschen?

Bisherige Infektionen verliefen symptomfrei. Wissenschaftler warnen dennoch. Der Grund: H5N1 ist ein stark mutierender Influenza-Virus. Je mehr Kontakt der Virenstamm zu Säugetieren hat, desto besser passt er sich an neue Wirte an. Das Virus könnte sich mit der Zeit so verändern, dass es – wie das Coronavirus – über die Atemluft übertragen wird. Aktuell ist das noch nicht der Fall was bedeutet, dass vom derzeitigen Virustyp keine pandemische Gefahr ausgeht.

Kann sich das Virus auch in Deutschland ausbreiten?

Das halten Wissenschaftler aktuell für unwahrscheinlich. In Deutschland werden Rinderherden, anders als in den USA, engmaschig überwacht. Würden sich einzelne Tiere infizieren, würden sowohl Behörden wie auch Landwirte schnell handeln und die Verbreitung somit eindämmen.

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