Ganz im Sinne des diesjährigen Leitthemas „Touch Smart Efficiency“ drehte sich auf dem Messegelände in Hannover einen Tag lang alles um die Digitalisierung der Landwirtschaft. Das Programm umfasste neben Talkrunden, Vorträgen und Netzwerkveranstaltungen den „Agritechnica Hackathon“. Die Entwickler der MR Digital GmbH der Maschinenringe knüpften wichtige Kontakte.


Touch smart efficiency - das Motto der Agritechnica spiegelte sich am Digital Farm Day. Foto: Jaworr
Der „Digital Farm Day“ war der zentrale Treffpunkt für alle, die sich über Zukunftsthemen wie Robotik, Automatisierung, KI und Precision Farming informieren wollten. Neben den neusten Innovationen und Visionen für eine digitale Landwirtschaft fand die Fachbesucher auf dem Messegelände in Hannover Best-Practice-Beispiele sowie Möglichkeiten zum Business-Networking.
Auch die Experten der MR Digital knüpften an diesem Tag wichtige Kontakte mit der Branche. Das Tocherunternehmen der Maschinenringe ist seit diesem Jahr mit der Maschinenring-Softwarelösung MeinAcker erfolgreich im Markt unterwegs. Anna-Maria Riegel und ihre Kollegen Moritz Hägele und Ferdinand Gensberger waren beeindruckt von der Vielfalt des digitalen Marktes. In Halle 21 erhielten sie Einblicke in neueste Entwicklungen rund um Automatisierung, Robotik, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz und hatten auch die Gelegenheit die Entwicklungen der Maschinenringe vorzustellen und nach zukunftsweisenden Partnern zu suchen.Technologische Trends reichten von KI-gestützter Pflanzenschutztechnik, dem Praxiseinsatz autonomer Feldroboter, Nachrüstlösungen für bestehende Maschinenparks sowie die Auswirkungen des europäischen Data Act auf die landwirtschaftliche Praxis.


Moritz Hägele am Stand des Wetterdienstleisters Weenat. Das französische Unternehmen produziert Wetterstationen. Das Thema aktueller, lokaler Wetterdaten spielt auch in MeinAcker eine wichtige Rolle. Foto: MR Digital


Anna-Maria Riegel (links) und Ferdinand Gensberger (rechts) am Stand von MyDataPlant, einem Partner, mit dem die MR Digital ab 2026 Applikationskarten in der MeinAcker-Schlagkartei bereitstellen wird. Foto: MR Digital
Innerhalb weniger Stunden eine praxisnahe Anwendung entwickeln – direkt nutzbar im betrieblichen Alltag in der Landwirtschaft: Das war die Herausforderung des Agritechnica Hackathons, der am Donnerstag auf der DLG-Expert Stage für Agrifood-Start-ups stattfand. Die Aufgabenstellung kam vom Land Rheinland-Pfalz: Gesucht war eine Lösung, die Verbotszonen für die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in dem Bundesland markiert. Konkret sollte eine App für das Nevonex-System des Bosch-Konzerns entstehen, der den Hackathon unterstützte – beispielsweise als autonome Anwendung, die während der Überfahrt des Schleppers Verbotszonen erkennt und die Feldspritze dort automatisch abschaltet.
Autonome Systeme und Robotik gelten als zentrale Zukunftstechnologien für die Landwirtschaft. Sie versprechen, Arbeitsprozesse zu erleichtern, den Fachkräftemangel abzufedern, Ressourcen effizienter einzusetzen und einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Doch wie gelingt der Sprung aus der Forschung in die breite Praxis – und welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion auf der DLG-Expert Stage „Digital Farming“ mit Experten und Praktikern am Mittwoch, dem 12. November. Dr. Markus Gandorfer vergleicht an der LfL in Bayern u.a. Feldroboter und gibt Einblicke in aktuelle Entwicklungen und wissenschaftliche Erkenntnisse. Landwirt Jan Obermeier sowie sein Berufskollege, Bio-Landwirt Mathias Lenk, teilten ihre Erfahrungen aus dem praktischen Einsatz von Robotik im Betriebsalltag und berichteten über Chancen, Grenzen und offene Fragen. Paul Bühnemann von Agrarvis brachte die Perspektive aus Vertrieb und Markteinführung ein: Wie können neue Technologien marktfähig werden, welche Anforderungen stellen Landwirte, und welche Rahmenbedingungen sind entscheidend? Moderiert wurde die Diskussion von Dr. Dorothee Schulze Schwering von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Der Konsens der beiden Landwirte war: Richtig eingestellt, trägt der Roboter effektiv zur Einsparung von Arbeitszeit bei. Als Verbesserung wünschten sich die Landwirte eine größere Maschine, die ohne Umbau säen oder hacken kann, eine Arbeitsbreite von sechs Metern und eine verbesserte Zuverlässigkeit: „Mehr als eine halbe Stunde Arbeitszeit pro Tag darf mich der Roboter nicht kosten, um wirklich effizient zu sein“, so Lenk. Gandorfer wagte einen Blick in die Zukunft: „Vollautonome Traktoren werden vielleicht in 15 Jahren der Standard sein. Dahingehend sind wir sehr optimistisch, da wir nicht erwartet haben, dass sich in den besprochenen Nischen der Einsatz von Feldrobotern so rasant entwickelt.“