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Partnerbeitrag
11. November 202511.11.25

Know-how für das Agribusiness

Maschinenringe Deutschland GmbH
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Der dritte Messetag der Agritechnica war gleichzeitig der zweite Agribusiness-Day: Diese beiden Fokustage haben auf der diesjährigen Ausgabe der Weltleitmesse für Landtechnik Premiere gefeiert. Das Ziel: Landtechnik-Herstellern, ihren Kunden und Lieferanten zu ermöglichen, sich ausgiebig über Innovationen, Investitionen und neue Technik-Trends auszutauschen.

Menschen stehen um eine Drohne
Menschen stehen um eine Drohne

Fachlicher Austausch über Innovationen in der Drohnentechnik. Foto: Timo Jaworr

Das Fachprogramm war passend dazu auf den Wissensbedarf solcher Agribusiness-Profis ausgerichtet. Neben den neuen Pop-up-Talks „Dealer“, die maßgeschneidertes Know-how für Landtechnik-Händler pointiert, kurz und knackig aufbereiteten, drehten sich Fragestellungen um Zukunftsthemen wie den Fachkräftemangel, den smarten Einsatz von generativer KI auf dem landwirtschaftlichen Betrieb und darüber, wie Spot Spraying am besten in der Praxis eingesetzt werden kann. Außerdem tauschten sich internationale Landwirtschafts-Profis darüber aus, wie sie ihre Produktion noch effizienter und nachhaltiger aufstellen können – ganz im Sinne des Leitthemas der Agritechnica, „Touch Smart Efficiency.“

ChatGPT und Co. für den Betrieb nutzen

Auf der DLG-Expert Stage „Digital Farming“ diskutierten David Kregler (bitkom), Agrarunternehmer Andreas Dörr und Berater Andreas Lieke über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Betriebsalltag. Dörr nutzt ChatGPT bereits intensiv – von der Zusammenfassung komplexer Behördenschreiben bis zur schnellen Lösung alltäglicher Probleme: „Ich betrachte es als Brandbeschleuniger für meine eigene Leistung.“ Lieke betonte, dass KI oft unsichtbar in Tools integriert sei und nur dann sinnvoll eingesetzt werden könne, wenn Prozesse analysiert und Optimierungspotenziale erkannt werden. Beide Experten waren sich einig: KI kann Entscheidungen unterstützen, aber nicht ersetzen. Wichtig bleiben Datenschutz, präzise Fragen und fundiertes Wissen. „Je besser die Frage, desto besser der Output“, so Dörr.

Auf der DLG-Expert Stage „Digital Farming“ diskutierten David Kregler (bitkom), Agrarunternehmer Andreas Dörr und Berater Andreas Lieke über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Betriebsalltag. Dörr nutzt ChatGPT bereits intensiv – von der Zusammenfassung komplexer Behördenschreiben bis zur schnellen Lösung alltäglicher Probleme: „Ich betrachte es als Brandbeschleuniger für meine eigene Leistung.“ Lieke betonte, dass KI oft unsichtbar in Tools integriert sei und nur dann sinnvoll eingesetzt werden könne, wenn Prozesse analysiert und Optimierungspotenziale erkannt werden. Beide Experten waren sich einig: KI kann Entscheidungen unterstützen, aber nicht ersetzen. Wichtig bleiben Datenschutz, präzise Fragen und fundiertes Wissen. „Je besser die Frage, desto besser der Output“, so Dörr.

Spot-Spraying spart Geld

Technologisch fortschrittlich wurde es auch in der Praktikerstunde zum Thema Spot Spraying auf der DLG-Expert Stage Digital Farming. Thomas Künzel, Chefredakteur DLG-Mitteilungen, sprach mit Thies Schmoldt (Syngenta) über Potenziale der Technologie. Spot Spraying bezeichnet das zielgerichtete Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln dort, wo sie wirklich gebraucht werden - statt flächendeckend im gesamten Feldbestand. Spot Spraying spare potenziell nicht nur Menge an ausgebrachten Pflanzenschutzmitteln und damit Geld. Spot Spraying helfe auch dabei, durch das Einsparen von Wirkstoffen Resistenzen vorzubeugen, erläuterte Schmoldt.

In der Praktikerstunde unterschied er zwischen Spot Spraying auf Basis von Sensoren oder Drohnen, die Bestände auf Unkräuter analysieren und entsprechend die Spots für die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln identifizieren. Für den Landwirt am leichtesten umsetzbar sei Spot Spraying mit Hilfe von Drohnen: Dazu werden Luftbilder von Beständen erstellt und auf deren Basis wiederum Applikationskarten. Mit der Feldspritze werden dann auf Grundlage der Applikationskarte zielgerichtet Pflanzenschutzmittel ausgebracht. Gefragt, ob Drohnen in Zukunft durch Anbaugeräte mit Kamera direkt an der Spritze abgelöst werden, wagte der Experte folgende Prognose: Es könne durchaus sein, dass sich die Kameratechnologie mehr durchsetze. Doch aktuell sei die Applikationskartenerstellung mithilfe von Drohnenaufnahmen die günstigere Alternative.

Diskussion mit vier Männern und einer Frau auf einer Bühne
Diskussion mit vier Männern und einer Frau auf einer Bühne

Internationale Agrarunternehmer im Gespräch: Nick Paterson, Maxim Bozhko und Jason Friesen (v.li.) im Gespräch mit DLG-Vorständin Dr. Anna Catharina Voges über künftige Herausforderungen in der Landwirtschaft – und wie digitale Technologien dabei unterstützen können. Foto: Lars: Kaletta

Praxisblick auf Fachkräftemangel

Auf der DLG Studio Stage sprach Magdalena Höwer vom Internationalen Pflanzenbauzentrum (IPZ) mit Tristan Sammer von der Gönnataler Agrar eG – ausgezeichnet als bester Ausbildungsbetrieb im Thüringer Saale-Holzland-Kreis. „Die Lehrlinge wählen den Betrieb, der diese Auszeichnung erhält. Darauf sind wir besonders stolz“, so Sammer.

Der Betrieb bildet Landmaschinenmechatroniker, Land- und Tierwirte aus – aktuell 13 Azubis. „Die Ausbildung sichert uns den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs: Zehn unserer zwölf Mitarbeitenden sind ehemalige Auszubildende“, betonte Sammer. Die Ausbildung ist Teamarbeit: „Jeder Angestellte nimmt die jungen Leute in seinem Bereich mit. So lernen sie von unterschiedlichen Stilen und Erfahrungen.“

Trotz sinkender Bewerberzahlen lehne der Betrieb niemanden ab: „Schlechte Schulnoten sagen nichts über Leidenschaft und Lernbereitschaft. Wir hatten Kandidaten, die sich enorm entwickelt haben.“ Sein Appell an Berufskollegen: „Ausbildung ist Arbeit – aber eine Investition in die Zukunft.“

Strategien für smarte Landwirtschaft

Wie große internationale Agrarunternehmen ihre Betriebe strategisch steuern und welche Herausforderungen sie bewältigen müssen, war Thema der Diskussion „Farm Forward 2035 – Visions of Smart Efficiency from Three Continents“ auf der DLG-Expert Stage „Smart Efficiency“. Moderatorin und DLG-Vorstandsmitglied Dr. Anna Catharina Voges sprach mit drei Managern führender Betriebe über ihre Visionen: Nick Paterson (Excel Farms, Australien, 80.000 ha), Maxim Bozhko (Shanyrak Management-Company, Kasachstan, 36.000 ha) und Jason Friesen (G&B Friesen Farms und Resilire Ag, Kanada, 10.000 ha).

Die Herausforderungen sind vielfältig: Friesen berichtete von extremen Wetterschwankungen in Saskatchewan – „an einem Tag plus 15 °C, am nächsten minus 10 °C“. Paterson kämpft mit historisch niedrigen Niederschlägen, während Bozhko hohe Logistikkosten belasten: „Wir sind auf den Landweg angewiesen, weil wir keine Küste haben. Deshalb nutzen wir den Großteil unserer Feldfrüchte für die Fütterung unserer Legehennen und Masthühner.“

Einigkeit herrschte bei der Frage nach den größten Aufgaben der kommenden Jahre: „Gute Mitarbeitende zu finden, bleibt eine der zentralsten Herausforderungen“, so die Experten. Gleichzeitig sehen sie Chancen in der Digitalisierung: „Die stetig zunehmende Technisierung macht die Landwirtschaft wieder interessanter für junge Menschen“, betonten die Manager. Digitale Systeme helfen zudem, Prozesse effizienter zu gestalten und Arbeitskraft optimal einzusetzen.

Erste Raps-Anbauzahlen

Doch auch klassische Getreidemarkt-Themen kommen auf der Agritechnica nicht zu kurz. Traditionell berichtete die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) über die erste Anbauschätzung für Raps. Die deutschen Landwirte haben im Herbst etwas mehr Raps ausgesät als im Vorjahr. „Mit 1,10 bis 1,15 Mio. ha liegen wir über der Marke von einer Million Hektar und das ist eine gute Nachricht für die Landwirte, Bienen und die Ufop“, betont Torsten Krawczyk, Vorsitzender der Ufop, auf der Messe. Die guten Erträge zur Ernte 2025 dürften zu dem Zuwachs der Anbaufläche geführt haben, führt Krawczyk aus. „Wir hatten ideale Ausgangsbedingungen zur Aussaat im August und September.“

Bemerkenswert ist der Trend zur Einzelkornsaat. Mehr als 30 Prozent der Aussaat führen die Landwirte mit diesem System durch. Auch die Rapspreise sollten ein Grund für den Zuspruch sein, mehr Raps auszusäen. Doch bereitet das immer stärkere Auftreten des Rapserdflohs große Probleme. „Wir merken das 10 Prozent der Flächen in Ostdeutschland vom Befall betroffen sind“, sagte der Ufop-Vorsitzende. Er betonte, dass die Landwirtschaft eine breite Palette benötige, um Erträge zu sichern.

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