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6. November 202406.11.24

Lösungen für Landwirte im Senegal

Maschinenringe Deutschland GmbH

Die Partner des FAMFISK-Projekts tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, die Bedingungen für die Bauern Westafrikas zu verbessern. Maschinenring Foundation gGmbH (MRF), Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) arbeiten Hand in Hand mit den Maschinenringen im Senegal.

Die Teilnehmer der Summer School demonstrieren Landwirten im Senegal ihren Prototypen eines einfach anzuwendenden Bewässerungsstystems. Foto: Hanne Conrad-Nielsen

Die Arbeit des FAMFISK-Projektes im Senegal trägt Früchte: Während der mehrwöchigen Summerschool haben 22 Studierende der senegalesischen Hochschule Université du Sine Saloum El-Hâdj Ibrahima NIASS (USSEIN) in sieben Einzelprojekten Geräte entwickelt, die den Landwirten die Arbeit in dem westafrikanischen Land erleichtern sollen. Die Konzepte reichen von Wartungs- und Ersatzteilsystemen über Bewässerungssysteme bis hin zur Entwicklung eines Minitraktors.

Aufbau neuer Maschinenringe

Ziel des FAMFISK-Projektes ist die stärkere Verknüpfung von Berufsausbildung und Hoch-schulbildung im Senegal und im ostafrikanischen Kenia. Die deutschen Partner der Maschinenring Foundation gGmbH (MRF), der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und des Bildungswerkes der Bayerischen Wirtschaft (bbw) unterstützen bei dem Projekt senegalesische und kenianische Universitäten darin, den Auf- und Ausbau der Maschinenringe im Senegal und in Kenia voranzutreiben.

Die Studenten bei der Entwicklung eines einfachen Ersatzteilkoffers

Die Summer School fand als mehrwöchiges Gemeinschaftsprojekt der deutschen Projekt-partner mit der senegalesischen Universität USSEIN statt. Ziel der Arbeit war es, dass die senegalesischen Studenten mit Hilfe der Design Thinking Methode Problemstellungen erkennen und innerhalb von sechs Wochen Prototypen zur Lösung erarbeiten. Die notwendigen Arbeitstechniken vermittelten Lea Hillenbrand und Ignaz Völk vom bbw den Studierenden in den Räumen der noch jungen Hochschule USSEIN in Kaolak im Senegal. Im Anschluss fragten die Hochschüler in Interviews mit Landwirten deren Bedarfe zur Lösung relevanter Probleme in der Landwirtschaft des Senegals ab. Aus diesen Gesprächen entstanden die konkreten Projekte, die die Studierenden dann ausarbeiteten und in der vergangenen Woche abschließend präsentierten. So entstanden ein Wartungssystem mit Sensoren, eine Pelletmaschine für Erntereste für Tierfutter, ein Schnelleinsatz-Ersatzteilkoffer, ein Mini-Traktor, ein Getreidelager mit Feuchtigkeitssensoren, eine Maschine für Bewässerung und Spritzsystem sowie ein Bewässerungssystem.

Besonders gut ausgebildete junge Menschen brauchen Perspektiven im Agrarsektor. Deshalb sehen wir großes Potential in der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und den Landwirten vor Ort.“
Lena-Maria Russ

„Als Maschinenring möchten wir die ländliche Entwicklung voranbringen und haben daher die Maschinenringe in Afrika gegründet, um die Mechanisierung in der Landwirtschaft zu fördern. Besonders gut ausgebildete junge Menschen brauchen Perspektiven im Agrarsektor. Deshalb sehen wir großes Potential in der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und den Landwirten vor Ort“, sagt Lena-Maria Russ, Geschäftsführerin der Maschinenring Foundation. Um den Aufbau von weiteren 300 zusätzlichen Maschinenringen in Senegal und in Kenia voranzutrei-ben, stellen Knowhow und geschultes Personal vor Ort einen essenziellen Erfolgsfaktor dar.

Projekte wie die FAMFISK-Summerschool sorgen für eine stärkere Verknüpfung von Berufsausbildung und Hochschulbildung im Senegal und in Kenia. Ziel sei es, senegalesische und kenianische Universitäten zu befähigen, den Auf- und Ausbau der Maschinenringe im Senegal und in Kenia zu unterstützen. Dies werde im nächsten Schritt in vergleichbarer Form mit der Winterschool an der kenianischen Hochschule Jaramogi Oginga Odinga University of Science and Technology (JOOUST) fortgesetzt.

Hintergrundinformationen

Die Maschinenring Foundation (MRF) setzt das seit 60 Jahren erprobte Erfolgsmodell der lokalen Selbsthilfe-Die Die Maschinenring Foundation (MRF) setzt das seit 60 Jahren erprobte Erfolgsmodell der lokalen Selbsthilfe-Organisation von Landwirtinnen und Landwirten seit einiger Zeit auch auf dem afrikanischen Kontinent um. So hat MRF in den vergangenen fünf Jahren im Senegal und in Kenia mehr als 200 Maschinenringe mit 40.000 Mitgliedsbetrieben aufgebaut. Hierdurch konnte der Mechanisierungsgrad und die Produktivität von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern gesteigert und ein Beitrag zu Klima- und Ressourcenschutz getätigt werden. In den internationalen Aktivitäten von MRF nimmt gerade auch das Thema Bildung einen großen Stellenwert ein.

Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) führt als bayerische Hochschule für angewandte Wissenschaften im Rahmen ihres „Network Africa“ eine Vielzahl an Projekten mit afrikanischen Partnerinstitutionen im Bereich angewandte akademische Ausbildung und Capacity Building durch. Schwerpunkt über alle Projekte hinweg ist die Stärkung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten in den Regionen der Partnerinstitutionen durch praxisnahe Ausbildung und Forschung.

Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) setzt im internationalen Bereich eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsprojekten in insgesamt 30 Ländern auf vier Kontinenten um. Ein Schwerpunkt der Arbeit des bbw liegt auf der engen Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort und der Netzwerkbildung mit lokalen Unternehmen, Verbänden und dem öffentlichen Sektor.

Alle drei Institutionen (HSWT, MRF, bbw) wurden von der Bayerischen Staatsregierung bereits bei der Durchführung von Projekten im Bereich landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten, Ernährungssicherheit und Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen im Senegal gefördert. Im Rahmen dieser Projektaktivitäten ergaben sich vor allem große Bedarfe für eine stärkere Verknüpfung von beruflicher und akademischer Bildung sowie für eine praxis- und bedarfsorientiertere Hochschulbildung. Alle Beteiligten verfügen zudem über umfassende Erfahrungen und Partnernetzwerke im Senegal und in Kenia.

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