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Magazin Ausgabe 03/2025
03/2025
23. Juni 202523.06.25

So sorgt Direktsaat für gesunde Böden

Bundesverband der Maschinenringe e.V
weniger als eine Minute Lesezeit

Die Herausforderungen für die Landwirtschaft in der Grenzregion Franken sind vielfältig – von Witterungsextremen über sehr heterogene Böden, bis hin zum Erosionsschutz. Vor diesem Hintergrund gewinnt eine bodenschonende und erosionsmindernde Bewirtschaftung zunehmend an Bedeutung. Landwirtin und Maschinenring-Vorsitzende Susanne Reichert setzt auf Direktsaat um für resilientere Böden zu sorgen und die Flächen effizient zu bewirtschaften.

Maschinenring-Vorsitzende Susanne Reichert betont die Vorteile der Direktsaat für einen gesunden Acjerboden. Fotos: Franz Hennig

der Maschinenring Haßgau hat diesen Wandel aktiv mitgestaltet. Die Wege hier führten von konventionellen Mulchsaatmaschinen hin zur hybriden Variante mit Direktsaat und Mini-till. Susanne Reichert, die Vorsitzende des Maschinenrings Haßgau und Bezirksvorsitzende der fränkischen Maschinenringe geht mit ihrem Geschäftsführer Fabian Zipfel alternative Wege in der Landwirtschaft – und das aus gutem Grund.

Umdenken notwendig

„Anfangs war die Mulchsaat bereits für unsere Vorgänger Werner Wunderlich und Tino Scheithauer für unsere Region ein neuer Schritt weg von der wendenden Bodenbearbeitung“, berichtet Reichert. Sie habe bereits deutliche Verbesserungen beim Erosionsschutz gebracht und die Arbeitsbelastung in den Betrieben reduziert. Doch mit den Jahren und intensiver Auseinandersetzung mit den Themen Boden und Wasserhaushalt sei deutlich geworden: Mulchsaat ist werde nicht das Ende der Entwicklung sein: „Es gilt nie stehen zu bleiben.“

Bei Feldtagen des Maschinenrings können Mitglieder die Direktsaatmaschinen direkt in Augenschein nehmen und erhalten Informationen von Experten.

Auch durch die Tätigkeiten bei der Düngeberatung und die Zusammenarbeit mit der Regierung von Unterfranken zum Thema Reduktion der Nährstoffverluste sei der Maschinenring Haßgau stets auf der Suche nach neuen Systemen. „Gleichzeitig wuchs bei uns im Maschinenring das Bewusstsein für die Vorteile konservierender Bodenbearbeitungssysteme wie Direktsaat und Mini-Till“, sagt die Maschinenring-Vorsitzende. Denn die Vorteile sprechen für sich:

Zukunft aus dem Boden gedacht

  • Erosionsschutz: Durch das Belassen von Ernterückständen auf der Bodenoberfläche wird die Angriffsfläche für Wasser- und Winderosion drastisch reduziert.
  • Bodenfruchtbarkeit: Die ungestörte Bodenstruktur begünstigt das Bodenleben, verbessert die Wasserinfiltration und erhält natürliche Bodenaggregate.
  • Kohlenstoffbindung: Weniger Bodenbewegung heißt auch weniger CO₂-Ausstoß
  • Wirtschaftlichkeit: Reduzierter Maschinen- und Kraftstoffeinsatz senkt die Betriebskosten und erhöht die Flächenleistung.

Ein weiterer Beweggrund Bodenbearbeitung neu zu denken sei für Reichert eine neue Studie, durchgeführt von der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB e.V.). Diese basiere auf Daten von 17 Beispielbetrieben in vier bodenklimatischen Regionen Deutschlands, die bereits seit mehreren Jahren im Conservative Agriculture System wirtschafteten. Untersucht worden seien Betriebsmittelverbrauch, Bodengesundheit und Erträge in vier zentralen Ackerkulturen. Die Ergebnisse hätten gezeigt, dass die Umstellung auf CA sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet: wie beispielsweise über 75 Prozent weniger Treibstoffverbrauch.

Maschinenring plant Einstieg

„Darum planen wir im Maschinenring aktuell die Organisation von weiteren Feldtagen, auf denen Praktiker ihre Erfahrungen mit Direktsaat, Mini-Till teilen und Maschinen im realen Einsatz gezeigt werden“ berichtet Reichert. Darüber hinaus evaluiere der Maschinenring die Anschaffung einer modernen Direktsaatmaschine, die über den Ring zur überbetrieblichen Nutzung angeboten werden soll. „So ermöglichen wir auch kleineren Betrieben den Einstieg in diese nachhaltige Technik und vor allem das Herantasten an ein neues System. Wichtig ist uns Maschinen anzubieten die breit eingesetzt werden können und auch noch auf bearbeiteten Flächen gute Ergebnisse erzielen. Daher ziehen wir alle Varianten in Erwägung und haben bereits bei unseren Mitgliedsbetrieben viele Hersteller in den letzten Jahren getestet“, sagt Reichert.

Susanne Reichert teilt ihr Wissen über Direktsaat und Bodengesundheit auch in den Webinaren der Akademie der Maschinenringe.

„Der Boden braucht Zeit, um sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen. Viele erwarten schnelle Erfolge, aber Direktsaat ist ein Prozess.“
Susanne Reichert
Bodenexpertin

Noch mehr Bodenwissen

Susanne Reichert gibt ihr Wissen über Nährstoffe und einen gesunden Boden auch in Seminaren der Akademie der Maschinenringe weiter. Interessierte können sofort eines der informativen Webinare buchen!

Die Entscheidung, auf Direktsaat zu setzen, sei jedoch nicht ohne Herausforderungen. „Die größte Hürde war, Geduld zu entwickeln und Vertrauen in den Prozess zu haben“, so Susanne Reichert. „Der Boden braucht Zeit, um sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen. Viele erwarten schnelle Erfolge, aber Direktsaat ist ein Prozess.“ Um erfolgreich zu sein, müsse man lernen, den Boden zu lesen und nicht zu kontrollieren. Der Wandel von der konventionellen Bearbeitung hin zu einem System, das den natürlichen Kreislauf mehr respektiert, brauche Zeit und Fingerspitzengefühl.

Mehr Wissen im aktuellen Magazin

Die vollständige Reportage mit Susanne Reichert und weitere Informationen zu Direktsaat und Striptill gibt es in der gedruckten Ausgabe 03/2025 des Maschinenring Magazins.

Das Maschinenring Magazin gibt es im Abonnement über den örtlichen Maschinenring. So können alle Mitglieder das regionale Rundschreiben direkt und zuverlässig zusammen mit dem Maschinenring Magazin beziehen und haben spannende Themen und alle wichtigen Infos auf einen Blick.

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