Im dritten Teil der dreiteiligen Serie Tierhaltung werfen wir einen Blick auf die Stimmung bei den Schweinehaltern.


Neben der politischen Seite zeigt sich die Stimmung unter den Tierhaltern zunehmend angespannt. Die aktuelle ISN-Umfrage zur Schweinehaltung macht deutlich, dass viele Landwirte vor schwierigen Entscheidungen stehen. Nur rund 65 Prozent der Schweinemäster und 56 Prozent der Sauenhalter planen, in den nächsten zehn Jahren in der Tierhaltung zu bleiben, so die Interessensgemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Der Strukturwandel schreitet weiter voran: In den vergangenen zehn Jahren haben demnach bereits mehr als 41 Prozent der Schweinemäster und 50 Prozent der Sauenhalter das Handtuch geworfen.
Diese Zahlen verdeutlichen, wie belastend sich die veränderten politischen Rahmenbedingungen auf die Landwirte auswirken. Hinzu kommt die Sorge vor unsicheren Zeiten. „Die allgemeinen Lebenskosten könnten in den nächsten Jahren steigen“, sagt Nils Thun, Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe. „Da wird dann bei Lebensmitteln als Erstes gespart. So können wir Landwirtinnen und Landwirte kein Tierwohl finanzieren.“
Sagt der Verbandschef, der selbst einen Schweinebetrieb mit 4500 Mastplätzen in Norddeutschland führt. „Die Umsetzung der Maßnahmen für mehr Tierwohl scheitert meist nicht an der Finanzierung, sondern an den Genehmigungsverfahren.“ Diese müssten stark vereinfacht werden, fordert Thun.