Grüner Wasserstoff – viele sprechen davon, doch was bedeutet das konkret für uns Landwirte, unsere Höfe und Regionen?


Auf dem Tag der Maschinenringe 2025 wurde das Thema diskutiert. Ein spannendes Beispiel liefert das Unternehmen GP JOULE, das von zwei Landwirten gegründet wurde und heute zu den Pionieren der Energiewende in Deutschland zählt.
Vom Bauernhof zum Energievorreiter
Die Wurzeln von GP JOULE liegen auf zwei Bauernhöfen. Aus klassischer Landwirtschaft entstanden hier innovative Konzepte: Wind, Sonne und Biomasse wurden zu tragenden Säulen eines neuen Geschäftsmodells – mit echtem Mehrwert für die Region und die Landwirtschaft. Die Energie bleibt nicht nur grün, sie bleibt auch regional verwertbar.
Wasserstoff – der Alleskönner unter den Energieträgern
Grüner Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse – dabei wird Wasser mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Das Ergebnis: ein speicherbarer, sauberer Energieträger, der vielseitig einsetzbar ist – in Industrie, Mobilität und Wärmeversorgung.
Auf dem Land besonders spannend: Wasserstoff kann auch im ÖPNV, in der Landtechnik oder im Schwerlastverkehr eingesetzt werden – dort, wo batterieelektrische Lösungen oft an ihre Grenzen stoßen.
Regional denken: Das Beispiel eFarm Nordfriesland
Ein Vorzeigeprojekt ist eFarm in Nordfriesland – Deutschlands größtes grünes Wasserstoff-Mobilitätsprojekt. Hier wird Windstrom direkt vor Ort in Wasserstoff umgewandelt, der dann Bussen, LKWs und PKWs an zwei Tankstellen zur Verfügung steht. Zwei Wasserstoffbusse fahren bereits im Linienverkehr – emissionsfrei! Zehn weitere sollen im Spätsommer hinzukommen.
Auch clever: Die Abwärme aus der Elektrolyse wird ins lokale Wärmenetz eingespeist. Das schafft regionale Wertschöpfung, senkt Emissionen und spart fossile Energie.
Die Landwirtschaft als Energiepartner
Was kann das langfristig für Landwirte bedeuten? Viele Höfe verfügen bereits über PV- oder Biogasanlagen. Mit einem passenden Konzept könnte Wasserstoffproduktion eine neue Einnahmequelle werden. Und: Höfe mit entsprechender Lage und Infrastruktur könnten Standorte für Elektrolyseure, Wärmenetze oder Ladeinfrastrukturen sein.
Derzeit befindet sich der Einsatz von grünem Wasserstoff überwiegend noch in der Pilotphase oder wird auf industrieller Ebene erprobt. Für den landwirtschaftlichen Bereich liegen bislang keine breit etablierten Anwendungen vor. Eine sinnvolle Bewertung und Entwicklung entsprechender Konzepte müssten daher auf regionaler Ebene erfolgen, unter Berücksichtigung spezifischer Rahmenbedingungen und Bedarfe.
Fazit: Die Energiewende beginnt vor unserer Haustür
Die Zukunft der Energieversorgung wird dezentral, regenerativ und ländlich geprägt sein. Grüner Wasserstoff ist dabei ein Baustein. Wer heute schon PV-Strom erzeugt, kann morgen vielleicht Wasserstoff produzieren oder regional nutzbar machen. Es macht allemal Sinn, sich darüber Gedanken zu machen und Ideen mit der Maschinenring Gemeinschaft zu teilen.
Wir von LandEnergie verfolgen das Thema mit Interesse. Wir bieten derzeit aber weder Produkte, Dienstleistungen oder Beratung an.
Weitere Infos zum Thema Grüner Wasserstoff findest du auf der Website von GP Joule oder direkt bei bei Roland Harbich, r.harbich@gp-joule.de.