Unsere Gemeinschaften

Hier einen Überblick über unsere Gemeinschaften und GmbH's:

  • Bioenergie Hollfeld GmbH

    Der Maschinenring war im Laufe seiner Geschichte immer im Bereich der erneuerbaren Energien aktiv und hat verschiedene Projekte und Ansatzpunkte voran entwickelt(Hackschnitzel, Rapsöl, Miscanthusanbau). Ein weiteres Betätigungsfeld war im Jahr 2009 der zu diesem Zeitpunkt boomende Biogassektor.

    Durch den stetigen Ausbau des Wärmenetzes in Hollfeld war die Hackschnitzelheizung mit einer Maximalleistung von 1 MW derzeit an Leistungsgrenze. Die absolute Spitzenlast des gesamten Wärmenetzes liegt derzeit bei 3,1 MW. Der Bedarf bei Spitzenlast wird durch den Einsatz der beiden Heizölkessel der Gesamtschule gedeckt. Durch den Einsatz der Biogaswärme wurde ein Großteil des vorherigen Heizölverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt und somit dem ursprünglichen Ziel einer dezentralen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieerzeugung nachgekommen.

    2009: Idee einer Gemeinschaftsbiogasanlage zum ersten Mal im Rundschreiben des MR Fränkische Schweiz bekanntgegeben. Dabei wurde unverbindlich das Interesse an einer Beteiligung und Belieferung der Anlage abgefragt.

    Januar 2010: Alle Beteiligten wurden eingeladen, um genauer über das Vorhaben zu informieren. Im Laufe des Jahres ging dann die Planungsarbeit weiter. Im August und September konnten die Lieferverträge mit den Landwirten abgeschlossen werden. 26 Landwirten haben langfristige Liefer- und Darlehensverträge unterzeichnet und stellen somit die Rohstoffversorgung sicher.

    Dezember 2010: Fimengründung der BEH Bioenergie Hollfeld GmbH. Die bestehende Firma der Biomasseheizanlage Hollfeld gründete eine 100 % -ige Tochterfirma, die die Biogasanlage errichtete und betreibt. Die Geschäftsführung und Projektentwicklung für das Vorhaben leistet der Maschinen- und Betriebshilfsring Fränkische Schweiz e.V. durch den Geschäftsführer Manuel Appel und den 1. Vorsitzenden Michael Schatz.

    Die Vorteile einer Gemeinschaftsanlage lagen auf der Hand: ·

    • Die bereits bestehende Hackschnitzelheizung war an die Leistungsgrenze gekommen und es musste eine weitere Energiequelle erschlossen werden. Die günstige Abwärme der Biogasanlage zeigte sich als sinnvolle Alternative. 
    • Die Anlage stellt eine sichere, günstige und langfristige Energiequelle für das bestehende Nahwärmenetz dar. 
    • Die beteiligten Landwirte können ihre Fruchtfolgen auflockern und mit der Rücklieferung des Gärrestes auf die Flächen den Nährstoffkreislauf schließen. 
    • Langfristige Lieferverträge schaffen Unabhängigkeit von stark schwankenden Marktpreisen. 
    • Durch die Möglichkeit der Wärmenutzung ist die Wirtschaftlichkeit und die Energieeffizienz der Anlage deutlich verbessert. 
    • Die Landwirte werden an der Wertschöpfung aus ihren Produkten beteiligt und nicht zum reinen Substratlieferanten degradiert.
  • Regnitz - Jura – Düngetrac GbR
    • Gründung am 28.12.1995 von 45 Landwirten aus den Landkreisen Bamberg, Bayreuth, Forchheim und Lichtenfels
    • Ziel: schlagkräftige und moderne Technik zur Gülleausbringung für die Mitglieder zur Verfügung zu stellen
    • Entscheidungsgremium: besteht aus einer sechsköpfigen Vorstandschaft unter dem Vorsitz von Georg Böhmer, Großziegenfeld
    • Geschäftsführung und die Einteilung der Technik liegt beim Maschinen- und Betriebshilfsring Fränkische Schweiz e.V. 
    • Die Abrechnung der erbrachten Leistungen erfolgt über die Maschinenringe Fränkische Schweiz und Bamberg
    • Die Wartung und Bedienung der Maschinen übernimmt der erste Fahrer Tobias Stenglein. Zusätzlich stehen noch weitere Fahrer zur Verfügung, die in Spitzenzeiten helfen die Anfragen zu bedienen
    • Durch die Gemeinschaft kann der Einzelne trotzdem den technischen Fortschritt nutzen und den Ausnutzungsgrad der in den Wirtschaftsdüngern enthaltenen Nährstoffe steigern und somit den Mineraldüngereinsatz verringern

    Heute hat die Gemeinschaft 27 Mitglieder und es wurden im Jahr 2018 mit den beiden Selbstfahrern 52.000 cbm und mit den Zubringerfässern 11.000 cbm Gülle und Biogasgärrest verlustarm ausgebracht. Mit dieser Technologie wird die Umwelt geschont, da sich durch die bodennahe Ausbringung mit teilweise sofortiger Einarbeitung die Methan – Ausgasung minimiert. Derzeit befinden sich 2 selbstfahrende Ausbringfahrzeuge sowie 10 Güllefässer im Einsatz. Die Güllefässer können sowohl als Zubringer als auch zur Soloausbringung genutzt werden. Mit den Zubringerfässern wird die Gülle an den Feldrand transportiert und dort in das Ausbringfahrzeug umgepumpt. Dadurch wird der Boden nur mit bodenschonender Bereifung befahren und die Verschmutzung der Wege deutlich verringert. Zudem kann durch die gleichzeitige Einarbeitung und Bodenbearbeitung die Anzahl der Überfahrten verringert werden. Zur Saison 2019 sind zwei Selbstfahrer Class Xerion 3800 im Einsatz. Durch verschiedene Anbaugeräte kann das Fahrzeug sehr variabel auf Grünland und Ackerflächen eingesetzt werden. Dadurch wird eine hohe Auslastung erreicht, was eine kostengünstige Arbeitserledigung ermöglicht.

  • Biomasse Heizwerk Hollfeld GmbH

    Die thermische Verwertung von Biomasse in Form von Hackschnit­zeln wurde in unserem Gebiet sehr frühzeitig angegangen.

    Nachdem über die MR Agrarservice GmbH der Einstieg mit der Heizung für das Thermalerlebnisbad in Obernsees geschafft war, folgte der Bau eines Heizwerks in Hollfeld.

    Die Stadt Hollfeld ist mit ca. 450 ha Waldfläche der größte Körperschaftswaldbesitzer in der Region. Zusätzlich hat die WBV Hollfeld mit ihren 1200 Mitgliedern über 9.500 ha Waldfläche im Umkreis von 20 km. Mit diesen Voraussetzungen war die Versorgungssicherheit gewährleistet. Hollfeld ist ein staatlich anerkannter Erholungsort in der Fränkischen Schweiz. Die Anlage in Hollfeld war zur Zeit der Entstehung die vierte Biomasse-Heizanlage im Landkreis Bayreuth und wird bis heute durch die Betreibergesellschaft BHH GmbH betrieben. Als Gesellschafter der neu gegründeten Firma fungieren die MR Agrarservice GmbH, die Stadt Hollfeld, der Zweckverband der Staatl. Gesamtschule Hollfeld, die WBV Hollfeld sowie der MR Fränkische Schweiz.

    Es wurden mit 61 Landwirten Liefer- und Darlehensverträge über eine Liefermenge von 750 to Hackschnitzel abgeschlossen.

    Im Jahr 2000 wurde mit der Projektentwicklung begonnen. Ziel war es, einerseits, die Wertschöpfung aus Restholz aus den heimischen Wäldern zu verbessern und andererseits die Nutzung von regenerativen Energien zu fördern. Die Planung und Ausschreibung erfolgte dann bis Mai 2004. Die Errichtung des Heizungsgebäudes konnte dann bis September 2004 fertiggestellt werden.

    Mit damals 12 Wärmekunden konnte die Anlage am 17.9.2004 in Betrieb genommen werden und beliefert mittlerweile 19 Kunden mit mittlerweile ca. 4.500 MWh kostengünstiger und nachhaltig erzeugter Wärmeenergie. Die Wärmekunden sind über ein 3.000 m langes Wärmeleitungsnetz mit den Wärmeerzeugern verbunden.

    Die Grundlast wird mit einem 1000 kW Hackschnitzelkessel der Fa. Urbas abgedeckt. Zur Spitzenlast- und Havarieabsicherung wurden die beiden Heizölkessel der staatlichen Gesamtschule Hollfeld mit in das Netz eingebunden.

    Durch die Erweiterung des Wärmenetzes stieg der Bedarf an Spitzenlastabdeckung und somit der Verbrauch an Heizöl stetig an. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2011 mit dem Bau einer Gemeinschaftsbiogasanlage eine weitere Wärmequelle erschlossen. Seit Dezember 2011 wird regenerativ erzeugte Energie aus der Biogasanlage eingespeist.

    Das gesamte Projekt wurde vom Maschinenring in Person seines damaligen Mitarbeiters Markus Pirkelmann auf den Weg gebracht. Bis heute wird die Geschäftsführung über den Maschinenring durch Markus Pirkelmann und den Geschäftsführer der WBV Hollfeld, Andreas Knorr, erledigt.

    Umweltvorteile

    Pflanzen nehmen während des Wachstums CO2 aus der Luft auf, verwenden den Kohlenstoff für den Aufbau der Biomasse und geben Sauerstoff wieder an die Atmosphäre ab. Bei der energetischen Nutzung der Biomasse in einem Biomasse-Heizwerk wird der Kohlenstoff der Biomasse durch den Sauerstoff der Luft oxidiert und als Kohlenstoffdioxid abgegeben. Damit ist der Kohlenstoffdioxidkreislauf bei Nachwachsenden Rohstoffen geschlossen. Bei energetischer Nutzung fossiler Energieträger wie Heizöl oder Erdgas entsteht Kohlendioxid aus Biomasseablagerungen vergangener Erdzeitalter und führt durch CO2-Anreicherung in der heutigen Atmosphäre zu einer Verstärkung des Treibhauseffektes. Durch den Betrieb der Biomasseheizanlage, in dem jährlich die Emission von etwa 1.400 t CO2 aus fossilen Quellen vermieden wird, können etwa 500.000 Liter Heizöl eingespart werden