Auf diesem Blatt steht Zukunft

    ,

    Während der grenzenlos unbescheidene Visionär Elon Musk einen Tesla ins All schießen ließ, wo der teure Edel-Stromer nun als werbewirksamer Weltraumschrott seine Bahnen zieht, verstehen sich andere längst darauf, die Straßen dieser Erde langsam, aber stetig, mit alltagstauglichen und bezahlbaren E-Autos zu bevölkern. Am besten ist das bislang Nissan gelungen – ausgerechnet mit seinem bodenständigen Leaf, der aber spätestens in der zweiten Modellgeneration, die seit 2018 ausgeliefert wird, optisch deutlich gefälliger daherkommt. Schon die erste Generation (ab 2010) hat sich weltweit mit 320.000 verkauften Fahrzeugen den Ruf als erfolgreichstes Elektroauto erarbeitet. Für den Nachfolger ist der Verkauf bereits gut angelaufen – nicht nur in den USA und Japan, sondern auch hier bei uns: 40.699 Kunden haben 2018 dazu beigetragen, den Nissan Leaf zum meistverkauften Elektroauto in Europa zu machen. Dabei war Norwegen war mit 12.303 abgesetzten Einheiten der größte und wichtigste Einzelmarkt. In Deutschland wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im vergangenen Jahr 36.062 E-Autos neu zugelassen – 43,2 Prozent mehr als 2017. Auf den Leaf entfielen 2.380 Einheiten und damit etwas mehr als 6,5 Prozent Anteil an den Gesamtzulassungen für E-Autos in Deutschland 2018.

    Eigener Strom für eigene Stromer? Dabei gilt natürlich für den Leaf wie für jedes Elektro-Auto, dass er lediglich „lokal emissionsfrei“ fährt. Wie sehr sich die Umwelt schonen lässt, liegt letztlich daran, woher der Strom kommt. Oder anders ausgedrückt: Das Auto verbrennt zwar kein Benzin, aber das nächste Kraftwerk nach wie vor Kohle. Leaf, das englische Wort für „Blatt“, wird von Kritikern so gerne zum „ökologischen Feigenblatt“ erklärt. Allerdings lässt die Tatsache, dass Autos wie der Leaf gerne als Firmen- und Flottenfahrzeuge bestellt werden, Spielraum für einen schönen Gedanken: Betriebe haben Gebäude, die haben Dächer und diese im besten Fall Photovoltaik-Anlagen, die sauberen Strom für die eigenen E-Autos liefern. Und dass es inzwischen durchaus Sinn hat, den Strom vom eigenen Dach selbst zu verbrauchen statt ins Netz einzuspeisen, ist ebenfalls ein naheliegender Gedanke. Schließlich sinkt die Einspeise-Vergütung, während die Preise für Strom aus der Steckdose steigen.

    Mehr Reichweite, mehr Nachfrage
    Vom Grundsätzlichen zurück zum Nissan Leaf: Auch 2019 scheint der Run auf den beliebten Stromer nicht abzureißen. Warum auch? Schließlich lockte Nissan pünktlich zu Jahresbeginn mit attraktiven Neuerungen. Erstens gibt es den Leaf nun als 3.Zero mit erweiterter Ausstattung und 40-kWh-Batterie. Zweitens setzte Nissan das limitierte Sondermodell 3.Zero e+ oben drauf – mit einem satten Plus an Leistung und Reichweite.

    Der Leaf 3.Zero basiert auf der gehobenen Modellvariante Tekna. Den Vortrieb übernimmt der bekannte 110 kW (150 PS) starke Elektromotor. Als Energiespeicher dient die 2018 eingeführte 40-kWh-Batterie – mit der die Reichweite des Leaf laut Nissan auf 270 Kilometer gestiegen ist. Das europaweit auf 5.000 Einheiten begrenzte Sondermodell 3.Zero e + fährt hingegen mit einem 160 kW (217 PS) starken Elektro-motor. Es soll zudem eine Reichweite von 385 Kilometern bieten.
    Möglich wird die Steigerung durch eine 62 kWh starke Lithium-Ionen-Batterie mit einer um 55 Prozent höheren Speicherkapazität. Dieser Hochleistungs-Akku besteht aus 288 Zellen statt der üblichen 192 Zellen in der 40-kWh-Variante. Allerdings ist die 46.500 Euro teure Sonderserie bereits so gut wie vergriffen. Schon Mitte Februar waren fast zwei Drittel der geplanten Fahrzeuge vorbestellt.

    Wacker im ADAC-Test
    In der 110 kW (150 PS) starken Variante mit 40-kWh-Batterie hat der ADAC den Leaf auf seine Alltagstauglichkeit getestet – und der hat sich wacker geschlagen, auch wenn er unter den Testbedingungen des Autoclubs mit einer vollständigen Aufladung nur 200 Kilometer weit kam. „Für ein Elektro-auto ok“, urteilten die Tester, aber nicht immer ausreichend als „vollwertiger Ersatz für einen Verbrenner“. Das Fahrwerk werteten sie indes als „gelungen“, zumal der Leaf eine gute Straßenlage habe – woran der tiefe Schwerpunkt wegen des gewichtigen Akkus mit seinen 300 Kilogramm nicht ganz unbeteiligt sein dürfte.
    Die Motorleistung von 110 kW/150 PS sei „vollkommen ausreichend“. Immerhin, den Standard-Sprint von null auf 100 km/h schafft der Nissan Leaf laut Hersteller in 7,9 Sekunden. Da das Drehmoment bei Elektromotoren direkt anliegt und zudem die gewohnten Fahrgeräusche fehlen, fühlt sich der Antritt aus dem Nichts gleich noch ein wenig flotter an, als er es tatsächlich ist. Beim Nissan sei die Leistungsabgabe allerdings „fein geregelt“, so die Fahrtester – zügig und sicher in den fließenden Verkehr einfädeln von daher kein Problem.

    Dass der Leaf bei 144 km/h Spitze abregelt, hat mit Blick auf den Verbrauch und die Reichweite durchaus Sinn. Das fanden auch die Tester und ergänzten: „Elektrisch Autofahren ist durch das nahezu geräusch- und vibrationslose Dahingleiten ohnehin eher Entspannungsübung.“

    Sichern Sie sich den MR-Rabatt beim Kauf des beliebtesten Elektrofahrzeugs in ganz Europa. 

    HIER GEHT´S ZUM KONFIGURATOR