Angebote für Arbeitssicherheit

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    Für viele ist das Thema Arbeitssicherheit lästig, oft wird so getan, als wüsste jeder über alle Gefahren bescheid und sowieso ist immer alles übertrieben. Bis etwas passiert und ein Mensch verletzt ist. Spätestens wenn Berufsgenossenschaft, Versicherung oder sogar die Staatsanwaltschaft Fragen stellen und Dokumente sehen wollen, werden viele dann doch nervös. Im besten Fall kostet das jede Menge Zeit und Nerven, im schlimmsten richtig viel Geld.

    Aus diesem Grund geht der Maschinenring Wesermünde-Osterholz das Thema Arbeitssicherheit aktiv an. Uwe Krüger ist seit 27 Jahren Geschäftsführer. Auch er hat am Anfang einen Anstoß gebraucht, denn "man vergisst es einfach im Alltag oder verschiebt es auf später." Seit 2017 arbeitet er mit den Fachkräften seines Landesverbands zusammen. Es gibt einen jährlichen Stichtag, der für alle Themen rund um Arbeitssicherheit genutzt wird.

    Nach 27 Jahren weiß Uwe Krüger, dass die meisten Unfälle aus Unachtsamkeit passieren. Mal passiert es beim Sichern der Ladung, mal beim Umgang mit Deckbullen oder Gülle. Schwerpunkt im vergangenen Jahr war der Hoftrac. Wo genau liegt der Kipppunkt und selbst banale Dinge wie das richtige Auf- und Absteigen wurden gezeigt.

    Das sich all die Mühe und der Aufwand lohnt, zeigen unzählige Beispiele aus der Praxis. Betriebshelfer Hermann Tiedemann:

    "Besonders hilfreich war der Teil zur Elektrik, der im vorletzten Jahr behandelt wurde. Bald darauf hatte ich einen Einsatz, bei dem der Shaltkasten in der Melkkammer offen war. Da standen die Drähte heraus und es wurde nebenher gewaschen. Das ging so gar nicht. Als ich die Familie darauf ansprach, wurde das sehr schnell vom Elektriker behoben."

    Ein letzter Tipp kommt von Uwe Krüger. Auf jedem Betrieb sollte es einen Ordner zur Arbeitssicherheit mit Gefährdungsbeurteilungen und den Dokumenten zu der erledigten Unterweisung geben. "Ich erlebe immer wieder wieder Anrufe von aufgeregten Betriebsleitern, die bei einem Unfall am Hof sofort nachfragen, was alles zu dokumentieren sei." Im Zweifel ist es dann schon zu spät. Denn Dokumente nachträglich zu erstelle und abzuzeichnen - das geht nicht.