Wechselweizen für mehr Flexibilität

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    In diesem Jahr sind Feldtage und Messen ausgefallen, die Informationen zu neuen Sorten sollen trotzdem bei allen Landwirten ankommen. Deshalb haben wir bei den Saatgut-Unternehmen nach ihren wichtigsten Neuigkeiten für die Herbstaussaat gefragt.

    Mit dem Klimawandel verlängert sich die Bestockungsphase des Winterweizens. Die Vegetationsruhe beginnt später und endet früher, die Wachstumsphase im Kurztag hat sich je nach Region um rund zwei bis drei Wochen verlängert. Damit verschiebt sich auch das Saatzeit-Optimum weiter in den Herbst hinein.

    „ECHTER“ WECHSELWEIZEN

    Bei späteren Drillterminen können sich in Verbindung mit kühler Witterung Keimung und Feldaufgang um Wochen verzögern. Dann wird im Spätherbst – wenn überhaupt – nur noch das Ein- bis maximal Dreiblattstadium erreicht (BBCH 11/13). Sorten für späte bis sehr späte Saattermine müssen deshalb an ein kürzeres Systemwachstum angepasst sein. Zudem müssen sie ein eher geringeres Vernalisationsbedürfnis aufweisen, um auch nach milden Wintern mit dem Langtagbeginn ohne Verzögerung zu schossen. Beide Ansprüche werden ideal von Wechselweizen erfüllt. Sofern es sich um „echte“ Wechselweizensorten (z.B. WeW® Lennox) handelt, sind dies Kreuzungen aus Sommerund Winterweizen: Sie benötigen wie Sommerweizen keinen Vernalisationsreiz, sind andererseits winterhart wie verbreitete Winterweizensorten. Mit späteren Saatterminen bringen sie zunehmend höhere Erträge als Winterweizensorten vergleichbarer Qualität. Hauptvorteil des Wechselweizens ist die Saatzeitflexibilität: „Bei schlechten Bestellbedingungen kann die Bestellung ins Frühjahr bis Ende April verschoben werden. Die Erträge sind dann nicht ganz so hoch wie die der leistungsfähigsten Sommerweizensorten“, so Sven Böse, Leiter Fachberatung SAATEN UNION.

    DER IDEALE AUSSAATTERMIN

    Als optimale Vorwinterentwicklung – auch im Hinblick auf die Winterfestigkeit – ist der Bestockungsbeginn anzustreben (BBCH 21/23). Je nach Anbaulage ist dies mit Saatterminen von Mitte Oktober bis Anfang November zu erreichen, in der Regel also rund drei Wochen nach dem ortsüblich optimalen Saattermin bei Winterweizen. Im Hinblick auf leistungsfähige Bestände mit einem hohen Haupttriebsanteil empfehlen sich Aussaatstärken beginnend mit 360/380 Körner/m² im Herbst bis 400 /450 Körner/m² im Frühjahr.


    Weitere Neuigkeiten zur Herbstaussaat lest ihr im aktuellen Maschinenring Magazin 03.2020. Das Magazin könnt ihr über euren lokalen Maschinenring beziehen oder online in der Maschinenring Magazin App lesen. Die Redaktion des Maschinenring Magazins erreicht ihr per Mail an magazin @ maschinenringe.com